Ugur Cetinkaya
Von null auf hundert mit dem Fernstudium der HFH
Ugur Cetinkaya hat mit 29 Jahren schon Einiges erreicht - und das aus dem Nichts. Seine Karriere hat er sich nämlich vom Hauptschulabschluss bis zum Leiter einer SenVital Pflegeeinrichtung mit etwa 100 Mitarbeitern selber aufgebaut. Für seinen herausragenden Einsatz als solcher wurde er erst Anfang 2017 mit dem zweiten Platz des Pflegemanagement-Awards ausgezeichnet.
Wieso haben Sie sich für ein Fernstudium an der HFH, wieso für Ihr Fach entschieden?
Als Hauptschüler wurde mir meine Jugend lang eingeredet, dass es ohne Studium nichts wird im Leben. Es anderen und mir selbst zu beweisen, war meine Motivation. Als ich dann eine Broschüre der HFH zum Thema Studieren ohne Abitur in meiner Altenpflegeschule sah war für mich klar: Ich werde an der HFH studieren und einen Abschluss erlangen. Fast zehn Jahre später habe ich einen Bachelorabschluss in Gesundheits- und Sozialmanagement und stehe kurz vor dem Masterabschluss.
Was machen Sie beruflich? Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Ich leite das SenVital in Ruhpolding – ein Pflegeheim mit 129 vollstationären Pflegeplätzen, 12 betreuten Wohnungen sowie etwa 100 Mitarbeitern. Nach meiner Ausbildung zum Altenpfleger stand für mich fest: ich bin der geborene Pflegeheimleiter. Deshalb war es mir wichtig, jede Position im Pflegeheim inne gehabt zu haben: Auszubildender, Altenpfleger, Wohnbereichsleiter, Pflegedienstleiter und am Ende eben Heimleiter. Es ist der sinnvollste Beruf der Welt.
Welche Herausforderung bringt ein Fernstudium Ihrer Meinung nach mit sich?
Selbstdisziplin und die Tatsache, dass man auch auf etwas verzichten muss. Man wird keine Weltreise machen, dafür aber ein Pflegeheim leiten, zwei Kinder großziehen und in der Regelstudienzeit studieren können. Diese Einsicht hat mich beruflich und studientechnisch erfolgreich sein lassen.
Welche Vorteile sehen Sie im Konzept Fernstudium.
Die Möglichkeit in Vollzeit zu arbeiten und seine Karriere durch das Studium vorantreiben zu können. Während der Präsenzphasen kann man praxisrelevante Kontakte knüpfen, was als Heimleitung aufgrund der Konkurrenz sonst nicht so einfach wäre. Auch die in der Praxis tätigen Dozenten sind ein klarer Vorteil: Jemanden, der parallel zu seiner Lehrtätigkeit eine Pflegeeinrichtung leitet, nehme ich doch ernster, als jemanden, der ausschließlich in der Lehre tätig gewesen ist.
Gab es Unterstützung seitens Ihres Arbeitgebers?
Ich habe zwar keine finanzielle Unterstützung erhalten, konnte mir aber während der Präsenzphasen frei nehmen. Allerdings war das für mich auch eine Voraussetzung, als ich dort anfing zu arbeiten. Die Studierenden müssen selbstbewusst sein und so etwas einfordern. Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter in ihrer Weiterentwicklung nicht unterstützen, sind meines Erachtens schlechte Arbeitgeber.
Vielen Dank für Ihre Antworten!