Wissen im Baukastenprinzip: Zertifikatsstudiengänge liefern passgenaue Qualifikationen
Studieren in Teilzeit liegt im Trend: Knapp 170.000 Menschen studierten in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bereits im Jahr 2014 parallel zu beruflichen oder familiären Verpflichtungen – aktuell liegt ihr Anteil an allen Studierenden laut dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) bei 6,5 Prozent. Studierende in Teilzeit stehen vor besonderen Herausforderungen, denn wer zum Beispiel ein berufsbegleitendes Fernstudium startet, entscheidet sich für ein ambitioniertes Projekt: Lernen im Selbststudium nach Feierabend und an den Wochenenden – das Ganze parallel zu den Anforderungen in Job und Familie. Manche Studienanfänger stürzen sich mit Feuereifer in die neue Herausforderung, andere jedoch zögern und sind unsicher, ob sie auch alles unter einen Hut bekommen werden. Gut zu wissen, besonders für die Zweifelnden: Es muss nicht immer gleich ein vollständiges Bachelor- oder Masterstudium sein – denn Studieren an Fernhochschulen, wie etwa der Hamburger Fern-Hochschule (HFH), funktioniert in Form von akademischen Weiterbildungen auch in einzelnen, kleinen Etappen.
Zauberwort Zertifikatsstudium
Das Zauberwort lautet Zertifikatsstudium: Verschiedenen Studienmodule, aus denen sich die Studiengänge an Hochschulen zusammensetzen, sind an der HFH auch einzeln auf Zertifikat studierbar. Diese Form der gezielten akademischen Weiterbildung ist noch flexibler als es ein orts- und zeitunabhängiges Fernstudium ohnehin schon ist: Die Zertifikatsmodule stellen komprimierte Wissenseinheiten dar, mit denen sich ganz gezielt Know-how hinzuzugewinnen lässt. Derzeit steht an der HFH ein Wissensbaukasten aus rund 65 Studienmodulen der Fachbereiche Wirtschaft und Recht, Technik sowie Gesundheit und Pflege zur Auswahl. Hinzu kommen verschiedene Mastermodule, die vor allem nützliches Wissen aus dem Bereich BWL liefern.
Viele Gründe sprechen dafür
Für ein Zertifikatsstudium können viele Gründe sprechen. Seien es neue Aufgaben im Job, die ein Arbeitnehmer kurzfristig übernehmen muss, oder ein Aufstieg innerhalb der Unternehmenshierarchie, der neues Wissen unabdingbar macht – etwa im Management oder in der Personalführung. „Immer mehr Menschen arbeiten heute in Schnittstellenfunktionen“, sagt Alexander Gauler, der an der HFH den Studierendenservice leitet. „Gerade in diesen Bereichen ist zunehmend fachfremdes Wissen gefragt, das sich die Beschäftigten oft selbstständig aneignen müssen“.
Doch kurzfristige neue Anforderungen im bestehenden Beruf sind nicht die einzigen Gründe, weshalb sich immer mehr Menschen für diese Form der akademischen Weiterbildung entscheiden. Manche möchten ihre bestehenden Kenntnisse – aus der Ausbildung, einem ersten Studium oder der beruflichen Tätigkeit – vertiefen, ergänzen und ausbauen. Sie wählen aus dem gesamten Fundus in der Regel ganz gezielt diejenigen Elemente aus, die ihr bestehendes Know-how optimal ergänzen.
Zertifikatsstudium zum Schnuppern
Und dann sind da noch diejenigen, die erst einmal in die Abläufe eines Hochschulstudiums hineinschnuppern möchten, bevor sie sich fest für einen Studiengang entscheiden. Kurt Liebel etwa, heute HFH-Student im achten Semester in Wirtschaftsingenieurwesen, hat vor seinem Bachelorstudium diesen Einstieg in das Fernstudium an der Hamburger Fern-Hochschule gewählt. Nachdem ihm sein Chef zu einer Weiterbildung geraten hatte, um im Unternehmen weiter aufzusteigen und mehr Verantwortung zu übernehmen, gab es zunächst Bedenken. „Ich war anfangs skeptisch, ob ich ein Fernstudium vom Pensum her überhaupt schaffen würde“, sagt Liebel. Ein sechswöchiger Zertifikatskurs in Fertigungstechnik ließ diese anfänglichen Zweifel jedoch schnell schwinden: Die Weiterbildung verlief so positiv, dass sich der 47-Jährige im Anschluss für den vollständigen Bachelorstudiengang einschrieb.
Leistungen sind anrechenbar
Eine Entscheidung, die Liebel nicht bereut – inzwischen ist bereits der Bachelorabschluss in Sichtweite. Und auch rückblickend hat sich der Einstieg über das Zertifikatsstudium gelohnt, denn die erbrachten Leistungen sind vielseitig verwertbar, auch in der Hochschule: Wer sich zu den einzelnen Modulen prüfen lässt, erhält ein offizielles HFH-Hochschulzertifikat, das sich wiederum in einem anschließend aufgenommenen Studium an der HFH vollständig anrechnen lässt.
Übersicht Weiterbildungsmodule: