Yvonne Bismark
„Ich möchte Interessenten ermutigen!“
Auf der Suche nach Informationen von Fernstudierenden zum HFH-Bachelorstudiengang Berufspädagogik für Gesundheits- und Sozialberufe fand Yvonne Bismark kaum etwas – dafür war der Studiengang wohl noch zu neu. Also entschied sie sich einfach, einen eigenen Blog zu schreiben. In diesem gibt sie Einblicke in ihren Alltag zwischen Berufstätigkeit, Studium und Freizeit.
Frau Bismark, Sie betreiben einen Blog zu Ihrem Fernstudium in Berufspädagogik: Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Auf die Idee bin ich gekommen, als ich selbst vor Beginn meines Fernstudiums nach Informationen gesucht habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass es zwar zu allen möglichen Studiengängen teilweise mehrere Blogs gibt, zu Berufspädagogik Bachelor aber noch gar nichts. Also habe ich, nachdem ich das Studium begonnen habe, selbst einen Blog gestartet. Ich möchte anderen, die vielleicht noch überlegen, ob sie ein Studium finanziell und zeitlich schaffen, Mut machen.
Worum geht es inhaltlich?
Ich gebe Einblicke in meinen Alltag zwischen Berufstätigkeit, Studienbriefen, Klausuren, Hausarbeiten und was das Leben sonst so mitbringt. Ich schreibe darüber, was ich gerade aktuell für Stoff behandele, wie ich dabei vorgehe, was mir gut gefällt und was mir auch mal weniger Spaß mach. Ich möchte Interessenten ermutigen und ihnen zeigen, dass es sich lohnt, seine Ziele zu verfolgen.
Seit neun Jahren sind sie als Gesundheits- und Krankenpflegerin tätig. Wieso haben Sie sich gerade für Berufspädagogik entschieden?
Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt zu studieren, um Lehrer für Pflegeberufe zu werden oder in der Erwachsenenbildung zu arbeiten. Vergleichbare Studiengänge gibt es aber nur als Präsenzstudiengänge – das wäre mir finanziell nicht möglich. Als ich auf der Webseite der HFH von dem Berufspädagogik-Studiengang gelesen habe, war mir sofort klar: Das ist das, was ich gesucht habe.
Ein Präsenzstudium wäre mir allein aus finanziellen Gründen nicht möglich. Im Fernstudium kann ich meine Zeit selbst organisieren.
Wie sind bisher Ihre Erfahrungen mit dem Bachelor Berufspädagogik für Gesundheits- und Sozialberufe?
Je länger ich dabei bin, desto mehr Spaß macht es. Ich mag es, dass der Studiengang so vielfältig ist und jedes Modul neuen Input bringt. Viele Lernmethoden kannte ich aus Schule und Ausbildung gar nicht. Abgesehen davon ist es auch toll, die eigenen Fortschritte zu sehen. Vor einem halben Jahr wusste ich noch gar nicht, was eine Hausarbeit ist, aber auch das habe ich gelernt.
In einem Studium lernt man mehr als nur das Fachliche: die Organisation, eigene Stärken und
Schwächen, Umgang mit Misserfolgen, Selbstbewusstsein etc. Außerdem lerne ich mittlerweile viel effektiver als am Anfang und kann meinen Alltag so organisieren, dass auch Zeit für Familie, Freunde, Haus und Hobbys bleibt.
Welche Herausforderungen bringt ein Fernstudium mit sich?
Man muss sich gut organisieren und die verschiedenen Anforderungen des Alltags – Berufstätigkeit, Familie, Lernzeit, Finanzen – ausbalancieren können. Das kann zum Teil jede Woche variieren, je nachdem, was gerade im Leben mehr Zeit einfordert. Und man muss diszipliniert sein und sich auch bei sommerlichen Temperaturen oder nach einem stressigen Arbeitstag noch zum Lernen aufraffen können.
Gibt es Module/Themen, die Ihnen bisher besonders gefallen haben?
Didaktik und Methodik I und II, da ich hier viel über Unterrichtsplanung, Methoden und die Planung ganzer Lernfelder erfahren habe. Das war wirklich sehr hilfreich und unerlässlich für die spätere Unterrichtspraxis. Außerdem ist es spannend zu sehen, wie viel Planung doch in einer Unterrichtsstunde steckt. Grundlagen des Wirtschaftens war mein Überraschungsmodul. Davor hatte ich den größten Respekt, da ich als Gesundheits- und Krankenpflegerin keine Berührungspunkte mit Betriebswirtschaftslehre etc. hatte. Am Ende hat es mir viel mehr Spaß gemacht, als ich das vorher gedacht hätte. Es hat mir auch gezeigt, dass es keine „Angstmodule“ gibt.
Wie sind die Präsenzen bisher gelaufen und wie sind Ihre Erfahrungen mit Ihrem Studienzentrum?
Wir sind der erste Durchgang dieses Studiengangs, so dass es organisatorisch noch an der einen oder anderen Stelle gehakt hat im Studienzentrum. Unsere Verbesserungsvorschläge wurden aber jederzeit konstruktiv aufgenommen und umgesetzt. Insofern sind meine Erfahrungen mit meinem Studienzentrum sehr positiv, Rückfragen haben nur eine sehr kurze Bearbeitungszeit.
Die Präsenzen sind sehr hilfreich, und nach Möglichkeit versuche ich sie immer wahrzunehmen, auch wenn ich dafür Urlaubstage opfern muss. Aber zum Verständnis mancher Themen ist es für mich unerlässlich, sich darüber auszutauschen. Außerdem ist der Kontakt mit den Kommilitonen als Fernstudent auch eine schöne Abwechslung.
Wie sind in Ihrem Beruf die Aussichten für Absolventen?
Die Aussichten sind meiner Meinung nach sehr gut, denn die Pflegekräfte, die überall fehlen, müssen erst mal ausgebildet werden. Und der Bedarf an Pflegekräften wird durch den demografischen Wandel noch weiter steigen.
Was raten Sie Studienanfängern?
Es ist hilfreich, wenn man bereits Auszubildende angeleitet hat und am besten schon Kontakt zu einer Lehreinrichtung besteht. Ansonsten würde ich jedem raten, einfach offen an jedes Modul heranzugehen und bei Fragen die Studienberatung zu kontaktieren.
Im Fernstudium hat man vor allem zu wenig Zeit. Trotz allem sollte man sich immer Zeit für Familie und Freizeit einplanen. Natürlich funktioniert das nicht in jeder Phase – vor Klausuren oder in der Endphase einer Hausarbeit – aber mit ein bisschen Organisation ist es möglich und meiner Meinung nach für die Gesundheit unersetzbar. Das beste Studium nutzt nichts, wenn man am Ende krank wird.
Für eine bestandene Klausur oder Hausarbeit belohne ich mich mit einem lernfreien Wochenende, einem Ausflug oder einer Stunde Yoga.
Liebe Frau Bismark, vielen Dank für Ihre Antworten!