Sarah Brückner-Muschko

„Ich sehe in Sozialer Arbeit eine wichtige Säule für die Zukunft unseres Miteinanders.“

Sarah Brückner-Muschko ist Sozialpädagogin aus Leidenschaft. Nach ihrem Erststudium an einer Präsenzuni und fast 20 Jahren Berufserfahrung entscheidet sie sich für das Fernstudium Soziale Arbeit an der Hamburger Fern-Hochschule. „Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, dass es so viele akute gesellschaftliche Herausforderungen gibt, die angegangen werden müssen. Und ich bin davon überzeugt, dass die Soziale Arbeit hier einen wichtigen Wirkungsbereich mit sich bringt.“ 

HFH-Studentin Sarah Brückner-Muschko berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Fernstudium Soziale Arbeit

Sarah Brückner-Muschko schreibt sich 2022 für den Bachelor Soziale Arbeit an der Hamburger Fern-Hochschule ein. Zu dem Zeitpunkt hat sie bereits einen Magister Artium und blickt auf insgesamt fast 20 Jahre Berufserfahrung: Nach Tätigkeiten in der Museumspädagogik und in pädagogischen Einrichtungen wurde sie Führungskraft in einer Grundschulbetreuung und in Kindertagesstätten.

Was ihr schon immer wichtig ist: Sie legt großen Wert auf dialogisch-interaktive und altersgerechte Vermittlung und möchte Kinder und Jugendliche in der Findung eigener Lösungswege bestmöglich unterstützen. Als Führungskraft geht es ihr vor allem darum, dass ihre Mitarbeitenden ihre Stärken finden und einsetzen können.  

Jedoch merkt Sarah Brückner-Muschko, dass ihr etwas fehlt in ihrem beruflichen Wirken. Was sie als zweifache Mutter zu unserem Bachelor Soziale Arbeit geführt hat und warum sie sich entschied, 2024 auch direkt den Master Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Traumapädagogik, Flucht und Migration anzuschließen, beantwortet sie in unserem Interview.

 

Frau Brückner-Muschko, wie sind Sie nach Ihrem Magister und all Ihrer Berufserfahrung zum Bachelor Soziale Arbeit gekommen? 

Nach meinen jahrelangen Erfahrungen als Sozialpädagogin in unterschiedlichen Führungspositionen wollte ich mich in der Pädagogik breiter aufstellen, damit ich auch mehr mit Erwachsenen arbeiten kann. Und ich kann sagen, der Bachelor hat mir nochmal ganz neue Einblicke eröffnet.

Welcher Bereich hat Sie hier besonders positiv bereichert? 

Ich hatte z. B. im Bereich der Diagnostik ein Aha-Erlebnis, kann man sagen. Dafür muss ich kurz etwas ausholen: In meinen bisherigen Berufserfahrungen fiel es mir immer schwer, Menschen zu bewerten im Sinne einer Leistungsbeurteilung, weil ich den Menschen im Gesamten betrachten möchte und nicht nur nach seiner reinen Leistung. In manchen Bereichen, gerade wenn man Führungspositionen innehat, kommt man da aber leider nicht drumherum.

Hier hat mich mein Seminar zu Methoden der Diagnostik unglaublich bereichert: Wir haben gelernt, wie man Beurteilungen umfassender und unterstützender ansetzt, um beispielweise familiäre Kontexte berücksichtigen zu können. Man stellt also Fragen wie: Was bringt der Mensch noch mit? Gibt es beispielsweise chronische Erkrankungen? Mit Beantwortung dieser Fragen kann es dann auch zu einer individuelleren Bedarfsermittlung kommen.

Wenn Sie an Ihren Entscheidungsprozess zurückdenken, haben Sie anfangs gezögert, nochmal ein Studium zu absolvieren? 

Natürlich habe ich zuerst wegen der Finanzierung überlegt, so wie vermutlich jede:r, damit ich das realistisch einschätze. Bei mir war aber auch ganz klar, dass ich neben meinem Fernstudium in Vollzeit arbeite. Ich war nur eine gewisse Zeit zu Beginn meines Bachelors in Elternzeit, nachdem unsere kleine Tochter zur Welt kam. Aber auch in diesem Zeitraum habe ich studiert.

Ich hatte schnell den Eindruck, dass gemeinsam Lösungen gefunden werden, wenn ich ein Thema hatte, mit dem ich auf die HFH zugegangen bin. Auch war ich sehr dankbar, dass Leistungen aus meinem vorigen Studium angerechnet werden konnten, damit ich Inhalte nicht doppelt belegen musste.

Im Vergleich zu Ihrem Präsenzstudium, vermissen Sie etwas in Ihrem jetzigen Fernstudium? 

Nein. Vor meinem Fernstudium hätte ich nicht gedacht, dass man sich trotz der Fernlehre auf den digitalen Wegen so verbunden fühlen kann. Das, finde ich, macht die HFH auch ein Stück weit aus und das macht mich persönlich sehr dankbar.

Wie meinen Sie das? Was schätzen Sie besonders an dem Fernstudium Soziale Arbeit? 

Man merkt, dass sowohl die Lehrenden, die Studiengangsleitungen als auch wir als Studierende mit Herzblut dabei sind: Wir alle brennen für Soziale Arbeit und wollen positive Veränderungen in der Gesellschaft bewirken.

Und es ist egal, wie anstrengend mein Tag war, ich freue mich auf den Austausch mit den Kommiliton:innen und den Dozent:innen, weil ich spüre, dass uns ähnliche Werte und Ziele verbinden.

Außerdem schätze ich es sehr, dass Vielfalt in dem Fernstudium auch gelebt wird. Beispielsweise habe ich es im Bachelor genossen und tue es jetzt im Master weiterhin, dass ich von so vielen unterschiedlichen Erfahrungen meiner Dozent:innen aus ganz Deutschland und Österreich lernen kann. So habe ich Lehrende aus z. B. Linz, Hamburg, München, Berlin und zudem aus so unterschiedlichen Bereichen. So war ich auch sehr überrascht, in wie vielen Berufsfeldern ich mit meinem Fernstudium Soziale Arbeit arbeiten kann. Diesen vielfältigen Austausch und Input finde ich so wertvoll.

Nun haben Sie nach Ihrem Bachelor den Master Soziale Arbeit 2024 direkt angeschlossen. Welche Beweggründe haben hier mit reingespielt? 

Neben den eben genannten Punkten gab es weitere Gründe für mich: Zum einen merkte ich nach dem Bachelor, ich kann zwar alles, was pädagogische Fachkräfte können, aber ich hatte persönlich den Eindruck, ich war noch nicht fertig. Das kann auch an meiner Wissensneugierde für die Soziale Arbeit und meiner Lernfreude liegen, dass ich die Themen so spannend finde und einfach aufsauge. Und ich merke jetzt schon, dass der Master Soziale Arbeit eine gute Ergänzung zu meinem umfassenden Basiswissen aus dem Bachelor ist.

Zum anderen hat mich auch die große Flexibilität des Fernstudiums an der HFH überzeugt, die es mir ermöglicht, Vollzeitjob, Studium und Familienleben zu vereinen. Natürlich gibt es einige grundlegende Dinge, die aus organisatorischen Gründen feststehen. Aber es war z. B. kein Problem, dass ich manche Inhalte vorziehe, wenn ich gesehen habe, dass ich punktuell mehr Zeit für mein Fernstudium aufbringen konnte.

Wenn Sie nun weiter in Ihre Zukunft schauen: Was ist Ihr übergeordnetes Ziel mit Ihrem Fernstudium Soziale Arbeit? 

Ich liebe und lebe Vielfalt und Toleranz. Mein Wunsch ist es, mit all meinem Wissen und meinen Erfahrungen auch im beruflichen Kontext eine gewisse Einflussnahme haben zu können, sodass ich wirklich etwas bewirken kann. Ich gehe gerne in Diskussionen mit Teams und möchte auch Veränderungen in Menschen bewirken: Es gibt so viele akute gesellschaftliche Herausforderungen, die angegangen werden müssen. Und ich bin davon überzeugt, dass die Soziale Arbeit hier einen wichtigen Wirkungsbereich hat und dass wir als Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen für die gesellschaftliche Zukunft unserer Gesellschaft immer wichtiger werden.

Können Sie hierzu ein Beispiel nennen?  

Natürlich. Beispielsweise habe ich jetzt in meinem Master den Schwerpunkt Traumapädagogik, Flucht und Migration gewählt, weil ich weiß, dass uns diese Themen in unserer Gesellschaft noch lange beschäftigen werden. Also Fragen wie: Wie schaffen wir es, eine Gesellschaft zu stärken, in der wir wirklich Toleranz und Vielfalt leben, während Konflikte im Miteinander zunehmen? Und da können wir als Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen hoffentlich einiges bewirken! Bereits im Alltag können wir z. B. sensibilisieren für rassistische Sprache oder für die Gleichberechtigung der Frau.
 

Abschließend noch eine letzte Frage, denn Sie haben während Ihres Bachelors auch Erstsemesterstudierende als Mentorin im Rahmen unseres Mentoring-Programms begleitet: Welche drei Tipps geben Sie als Studierende an Studierende, die gerade am Anfang stehen

  1. Man sollte natürlich Lust am Lernen haben und sich weiterentwickeln wollen. Denn das ist auch eine Art innerer Antrieb.
  2. Ein gutes Planungs- und Zeitmanagement: Anfangs denkt man schnell „Huch, ist das viel!“ Es hilft daher ungemein, sich einen zeitlichen Plan zurechtzulegen, gerade auch, wenn man so wie ich berufsbegleitend und mit kleinem Kind studiert.
  3. Kontakt zu anderen Studierenden aufbauen: Das verbindet zum einen und zum anderen kann man sich auch mal gegenseitig „am Ball halten“. Denn man braucht eine gewisse Ausdauer und es kommt immer mal wieder eine Durststrecke, das ist ganz normal. Wichtig ist einfach, dass man dranbleibt, ganz gleich wie lange das Studium dauert.

Und ganz allgemein: Egal, in welchem Alter man ist, wenn man als Ersti startet und entweder noch nie studiert hat oder zig Jahre aus dem Lernen raus ist, dann ist diese Umstellung erstmal schwer. Aber jede:r findet den eigenen Lernrhythmus, wenn er/sie möchte!

Vielen Dank, Frau Brückner-Muschko, für das schöne Schlusswort und das Teilen Ihrer Erfahrungen mit dem Fernstudium Soziale Arbeit. Für Ihren Master und natürlich auch Ihre beruflichen Ziele drücken wir Ihnen die Daumen und wünschen alles Gute! 

Das Interview führte unsere Redakteurin Katharina Späth. 

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