Sabrina Klein-Haßdenteufel

„Auch über Umwege komme ich ans Ziel!“ 

Sabrina hat schon früh gelernt, dass sie ihr Glück selbst in die Hand nehmen muss. Aus eigener Kraft hat sie einige Umwege gemeistert und sich bereits persönliche wichtige Zielen erfüllt. Nun möchte sie nach ihrem erfolgreichen Bachelor Wirtschaftsrecht mit dem anschließenden Master für den nächsten Sprung ausholen: Eine Position im höheren Dienst bei der Bundeswehr. 

Sabrina Klein-Haßdenteufel über ihre Erfahrungen mit dem Bachelor und Master Wirtschaftsrecht an der Hamburger Fern-Hochschule

„Früher hätte nie jemand gedacht, dass ich mal einen Masterabschluss mache!“, erinnert sich Sabrina. Heute ist die 38-jährige Vollzeit-Beamtin bei der Bundeswehr, Pferdehof-Besitzerin und Organisatorin von Reittrainings, Lauftrainerin und Marathonläuferin, Trainerin für Personenspürhunde (Mantrailing) und stolze Masterstudentin kurz vor ihrem Abschluss in Wirtschaftsrecht (LL. M.). 

Im Interview verrät sie, wie sie ihren Weg gefunden hat und warum die Zahl 2,5 eine Schlüsselrolle in ihrem persönlichen Entscheidungsprozess vom Bachelor zum Master spielte. 

Sabrina, du sagst selbst, du bist nicht über einen „klassischen“ Weg zum Studium gekommen. Wie würdest du deinen Weg denn beschreiben?  

In zwei Wörtern: Im Zickzack.

Ich war schon früh auf mich alleine gestellt, meine Mutter war alleinerziehend. Über den Hauptschulzweig habe ich mir den Sprung auf den Realschulzweig hart erarbeitet. Nach meiner mittleren Reife habe ich auf mein Abitur hingearbeitet. In der 10. Klasse hatte ich dann allerdings einen Punkt zu wenig, um mein Abitur auf der Schule bzw. der Kooperationsschule machen zu können. Daher habe ich mich dann wohl oder übel für das Fachabitur, mit Wechsel auf eine andere Schule, entschieden.

Im Anschluss an meine Schulzeit habe ich als Soldatin auf Zeit bei der Bundeswehr eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht. Dort habe ich anschließend die Fachkauffrau für Einkauf und Logistik obendrauf gesetzt, was vergleichbar mit einer Meisterausbildung ist. Die zivilen Ausbildungen gehörten zu der Laufbahnausbildung als Soldatin auf Zeit. 

Wie kamst du dann zu dem Wunsch, studieren zu wollen? 

Über den Ausbildungsweg hatte ich alle meine Möglichkeiten ausgeschöpft und ich wollte beruflich einfach weiterkommen, daher der Wunsch nach einem Hochschulabschluss. 

Aber ich bin auch hier einen kleinen Umweg gegangen, bis ich schließlich zur HFH kam: Nach meiner Dienstzeit bei der Bundeswehr begann ich ein Studium in BWL an einer Hochschule in Präsenz, habe aber gemerkt, dass „nur“ BWL mir nicht zusagte. Außerdem haben beruflich wie privat bedingte Umzüge das Studieren an einer klassischen Hochschule erheblich erschwert. Also brach ich ab und ging zur Bundeswehr zurück: Dort ergriff ich die Chance, aufgrund meiner bisherigen Qualifikationen als Beamtin im Bereich Logistik zu starten. 

Gedanklich hatte ich aber noch nicht mit dem Thema Studium abgeschlossen. Nach einer langen Recherche habe ich mich dazu entschieden, an der HFH den Bachelor Wirtschaftsrecht zu studieren, damit ich parallel weiterarbeiten konnte. Und es hat sich auch herausgestellt, dass ich einige Module im Bereich BWL anerkennen lassen konnte aus meinem Vorstudium.

Welches Ziel hast du mit deinem Bachelor Wirtschaftsrecht verfolgt?

Mir ist ganz klar: Ich möchte das Beste aus meinem Leben machen, denn ich habe nur das eine. Das bedeutet für mich, dass ich auch beruflich in meiner Beamtenlaufbahn weiterkommen möchte: Ich wollte mir mit meinem Bachelor eine Position im gehobenen Dienst ermöglichen – was ich auch geschafft habe, da bin ich sehr stolz. 

Was hat dich am Bachelor Wirtschaftsrecht überzeugt? 

Ich habe mir das vorher natürlich gut überlegt mit dem Studium, da ich ja alles aus eigener Tasche bezahlen muss. Und das Preis-Leistungsverhältnis ist echt super. Mir sagte auch der Modulaufbau zu, weil es für mich gut nachvollziehbar war. 

Anfangs hat sicherlich auch geholfen, dass ich gleich bei den ersten Klausuren Erfolgserlebnisse hatte, weil ich schnell gemerkt habe, dass mir das Lernen leichtfällt und ich die Inhalte spannend finde, beispielsweise die Gutachten bei den Rechtsthemen. 

Außerdem fand ich super, dass man in Wirtschaftsrecht alle paar Monate eine Klausur schreiben konnte und sich dadurch nicht so viele Klausuren am Semesterende tummelten. So konnte ich mein Lernpensum für die Klausuren zeitlich gut wuppen neben meinem Vollzeitjob und meinen weiteren Verpflichtungen. 

Wie kam es dann zu deiner Entscheidung, den Master im Anschluss zu studieren?

Mit meinem Masterabschluss möchte ich die Chance ergreifen, dass ich letztendlich in den höheren Dienst wechseln kann. 

In der Bundeswehr ist gerade viel Entwicklung, daher weiß ich noch nicht, wann ich mit meinem Master in Wirtschaftsrecht den Sprung in den höheren Dienst schaffe. Vielleicht kommt auch dort wieder ein kleiner Umweg auf mich zu – Ich möchte es aber unbedingt und noch bin ich optimistisch, dass ich an mein Ziel komme! 
  
Wir drücken dir natürlich die Daumen! Hast du gezweifelt, den Master an deinen Bachelor anzuschließen? 

Während des Bachelors habe ich gemerkt, dass mir Wirtschaftsrecht einfach liegt. Aber natürlich habe ich auch abgewogen, ob ich den Master im Anschluss auch zeitlich und finanziell gut stemmen kann. Ich war unschlüssig. 

Letztendlich habe ich mir eine persönliche Grenze gesetzt: Wenn ich es schaffe, den Bachelor besser als mit 2,5 abzuschließen, schaffe ich auch den Master. Was soll ich sagen: Jetzt bin ich im dritten Semester Master und im Endspurt! 

Welche Unterschiede zum Bachelor merkst du?

Ich merke natürlich, dass der Master im Vergleich zum Bachelor nochmal anspruchsvoller ist, da er viel mehr in die Tiefe geht. Aber meine Zielstrebigkeit treibt mich an.  

Sicherlich gibt es auch mal Rückschläge. Wie motivierst du dich, neben all deinen Verpflichtungen am Ball zu bleiben?

Ich rufe mir dann in Erinnerung, dass ich es für mich mache und für niemand anderen. Das bedeutet auch, wenn ich merke, dass mir beispielsweise eine Klausur zu einem bestimmten Zeitpunkt zu viel wird, melde ich mich wieder ab und schreibe sie später. 

Die Freiheit habe ich durch das flexible Konzept in Wirtschaftsrecht und die nehme ich mir dann auch. Denn: Was bringt es mir, wenn ich eine Klausur nur gerade so schaffe, ich aber weiß, dass ich sie besser schaffe, wenn ich mir etwas mehr Zeit zum Lernen lasse? 

Und Zeitplanung ist auch ein zentrales Thema bei dir: Du betreibst z. B. mit deinem Partner einen Pferdehof, bist Lauf- und Mantrailingtrainerin. Welche Rolle spielen deine weiteren Verpflichtungen neben Fernstudium und Vollzeitjob?

Meine Tätigkeiten als Trainerin oder auch meine Zeit mit meinem Partner, den Pferden, unseren Hunden, dem Sport macht wir einfach Spaß und dort tanke ich meine Energie und Leidenschaft für alles, was ich tue. Ich kann das sehr gut für mich nutzen, ich regeneriere sozusagen aktiv. 

Ist es für dich eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen? 

Schon, ja. Aber ich organisiere mich sehr gut und plane viel im Vorfeld. Hinzu kommt, dass ich sehr dankbar bin, im Job zwei bis drei Tage die Woche im Homeoffice arbeiten zu können. Daher kann ich meinen Tagesablauf dann ganz anders strukturieren, als wenn ich neun Stunden am Stück im Büro arbeite.  

Wo siehst du also deine persönlichen Stärken und inwieweit helfen sie dir in deinem Fernstudium?

Ich bin zielstrebig und dadurch habe ich ein gutes Durchhaltevermögen und auch Biss. Und es motiviert mich, wenn ich es aus eigener Kraft schaffe.

Ein Beispiel: Als Kind war ich keine gute Sportlerin. Über die Zeit habe ich es mir aber selbst erarbeitet, sodass mein Körper heute in der Lage ist, einen Marathon zu laufen und dafür bin ich sehr dankbar. Und mir macht es auch noch Spaß, meine Erfahrungen als Lauftrainerin nun mit anderen zu teilen.

Übertragen auf mein Studium: Früher hätte niemand gedacht, dass ich mal einen Bachelor- geschweige denn einen Masterabschluss mache. Umso stolzer bin ich heute, was ich alles geschafft habe. 

Was rätst du jemandem, der/die noch mit der Entscheidung ringt, ein Fernstudium zu machen? 

Man sollte sich erstmal einen Überblick verschaffen: Kann und möchte ich mir das zeitlich und auch finanziell leisten? Beispielsweise gibt es ja auch finanzielle Förderungsmöglichkeiten, die man probieren kann. 

Und wenn dann aus finanzieller Sicht nichts dagegenspricht, würde ich sagen: Einfach machen. Es ist nie zu spät, seinen Zielen nachzugehen! Und selbst wenn man dann merken sollte, dass es vielleicht doch nichts für einen ist, kann man immer noch aufhören, aber: Man hat es zumindest probiert! 

Und ich weiß: Manche Dinge können sich einfach mit der Zeit entwickeln und wer weiß, wozu manche Umwege auch wiederum gut sind! 

Vielleicht kann man auch sagen: Umwege erhöhen die Ortskenntnis? 

Absolut! Wenn ich beispielsweise joggen gehe, wird es ja auch irgendwann langweilig, wenn ich immer dieselbe Strecke laufe.  

Vielen Dank, Sabrina, wir wünschen dir natürlich alles Gute für deine Zukunft und wir sind uns sicher, dass du an dein Ziel kommst! 

Das Interview führte unsere Redakteurin Katharina Späth.

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