Anna Katharina Seitz

Zwischen Fernstudium, Schichtarbeit im Krankenhaus und Kindergottesdienst 

HFH-Studentin Anna Katharina Seitz wollte eigentlich Lektorin werden. Jetzt ist sie Gesundheits- und Krankenpflegerin und studiert an der HFH Gesundheits- und Sozialmanagement. Im Interview erzählt sie, wie es dazu kam und welche Erfahrungen sie im Fernstudium bisher gemacht hat.

Anna Katharina Seitz Portrait

Hallo Frau Seitz. Können Sie mir etwas zu Ihrem bisherigen beruflichen und akademischen Werdegang erzählen?

Nach dem Abitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus gemacht. Danach habe ich ein Studium der Buchwissenschaften angefangen, mit dem Ziel, Lektorin zu werden.
Während des Studiums wurde mir klar, dass dieser Berufswunsch doch nicht so gut zu mir passte und ich lieber eine Tätigkeit ausüben wollte, bei der ich anderen Menschen helfen kann.

Ich beschloss, mein Studium abzubrechen und eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin zu beginnen. Knapp ein Jahr nach meinem Examen begann ich dann mein Studium im Gesundheits- und Sozialmanagement an der HFH.

Wieso haben Sie sich trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen für eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin entschieden?

Ich habe mich für diesen Beruf entscheiden, um etwas zu verändern. Der Beruf ist so vielseitig, kein Tag ist wie der andere und man steht immer wieder vor neuen Herausforderungen. Außerdem bietet der Job als Gesundheits- und Krankenpflegerin etliche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Für mich war von vornherein klar, dass ich nicht bis zur Rente in dieser Position bleiben möchte. Um bessere berufliche Aufstiegschancen zu haben, begann ich dann auch mit meinem Studium im Gesundheits- und Sozialmanagement.

Sie haben derzeit eine 80%-Stelle im Krankenhaus. Wie gelingt es Ihnen im anstrengenden Schichtdienst genügend Zeit und Energie für das Studium aufzubringen?

Es benötigt eine gewisse Planung, Selbstdisziplin und die Fähigkeit, Prioritäten setzen zu können, um alles unter einen Hut zu bringen. Außerdem habe ich das große Glück, dass mein Arbeitgeber mich bei der zeitlichen Planung für Präsenzveranstaltungen und Prüfungen unterstützt. Diese Tage bekomme ich immer problemlos frei.

Natürlich fällt es auch mir nicht immer leicht, mich nach oder vor dem Dienst an den Schreibtisch zu setzten. Ich übe mich dabei aber in Nachsicht mit mir selber. Es gibt hin und wieder Tage, da bin ich einfach zu müde und habe nicht mehr die nötige Konzentration, um zu lernen.

Das ist in Ordnung, vor allem, weil ich nach einer längeren Pause auch wieder gut lernen kann. Darüber hinaus hilft es auch, dass mich Freunde und Familie in meinem Vorhaben, mich weiterzubilden, unterstützen.

Inwiefern können Sie das Wissen aus Ihrem Studium in Ihrem Beruf anwenden?

Bis jetzt konnte ich in jedem Modul Bezüge zu meiner Arbeit herstellen. Die Dozent:innen bringen auch viele Fallbeispiele aus der Praxis ein und lassen uns das Thema der Hausarbeiten oft frei wählen, sodass wir das Fernstudium nach unseren Interessen und Berufserfahrungen ausrichten können.

Sie engagieren sich ehrenamtlich in einer Kirchengemeinde. Wie kam es dazu und in welchem Umfang sind Sie dort tätig?

Ich engagiere ich mich in meiner Gemeinde beim Kindergottesdienst. Dieser findet nur einmal im Monat statt, deshalb sind die Stunden, die ich dafür aufbringe, relativ gering. Ich bin in der Gemeinde groß geworden und die Arbeit im Kindergottesdienst macht mir viel Spaß und gibt mir auch viel zurück.

Wie finden Sie in Ihrer Freizeit einen Ausgleich zu Beruf und Studium?

Ich verbringe gerne Zeit mit meinen Freunden und der Familie. Wenn es zeitlich vom Dienstplan passt, spiele ich Wasserball und mache für mich zuhause Yoga. Ein gutes Buch oder auch mal eine Serie können auch hilfreich sein, um zu entspannen.
 

Konnten Sie sich seit Beginn des Studiums schon mit Ihren Mitstudierenden vernetzen?

Ja, wir haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet und tauschen uns da regelmäßig aus. Wir haben uns auch schon vor Prüfungen via Zoom getroffen und Altklausuren durchgesprochen. Die Gruppe ist eine echte Hilfe, mit einigen habe ich auch noch mehr Kontakt.

Ich freue mich aber nun sehr auf die Zeit, in der die Präsenzveranstaltungen wieder am Studienzentrum stattfinden und nicht mehr nur online. Dann kann man sich sicher noch besser mit anderen Studierenden vernetzen.

Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach Ihrem Studienabschluss?

Nach dem Studium kann ich mir eine Leitungsposition im Gesundheitswesen gut vorstellen. Ich möchte gerne dazu beitragen, den Arbeitsalltag von Pflegekräften besser zu gestalten. Eine weitere Option wäre für mich, einige Jahre in die USA zu gehen.
 

Vielen Dank für Ihre Antworten!

Bachelor Gesundheits- und Sozialmanagement

Weitere Erfolgsgeschichten

Gesundheits- und Sozialmanagement (B.A.)

Julian Attenberger

Julian Attenberger berichtet von seinen Erfahrungen als Student der Fern-Hochschule Hamburg.

„Ich möchte in der Lage sein, die Zukunft des Gesundheitssystems aktiv mitzugestalten“, durch seinen Bachelor und Master erarbeitet sich Julian neben seinen bisherigen beruflichen Erfahrungen als v.a. Notfallsanitäter den akademischen Abschluss, um als Berufspädagoge nachkommende Fachkräfte im Gesundheitswesen ausbilden zu können. Darüber hinaus hat er Tipps für Interessierte des Fernstudiums bzw. für Unentschlossene! Hier geht’s zu seiner Geschichte und seinen Tipps… 

Mehr lesen
Gesundheits- und Sozialmanagement (B.A.)

Ursula Kotzur

Ursula Kotzur mit Ehemann auf Absolventenfeier

Ursula Kotzur hat im September 2016 ihr Bachelorstudium Gesundheits- und Sozialmanagement erfolgreich abgeschlossen und ihr Examen bei der Abschlussfeier im Hamburger Curio-Haus mit ihrem Ehemann und zahlreichen Kommilitonen gebührend gefeiert. Im Interview erzählt die 53-Jährige, warum sie froh ist, noch „so spät“ den Entschluss für das HFH-Fernstudium gefasst zu haben.

Mehr lesen
Soziale Arbeit (B.A.)

Sarah Brückner-Muschko

HFH-Studentin Sarah Brückner-Muschko berichtet von ihren Erfahrungen mit dem Fernstudium Soziale Arbeit

„Im Fernstudium Soziale Arbeit sehe ich einen weiteren wichtigen Erfahrungsschatz, den wir als Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen in unserem beruflichen Wirken in die Gesellschaft nachhaltig weitergeben können und sollten.“ In unserem Interview berichtet uns Sarah Brückner-Muschko, warum sie sich nach ihrem Magister und fast 20 Jahren Berufserfahrung für den Bachelor und Master Soziale Arbeit entschieden hat und teilt ihre Erfahrungen mit uns. 

Mehr lesen