Fernstudium-Tipps

YouTube-Trend „Study with me“

Thomas Graf
Mann mit Kopfhörern schaut lachend auf seinen Bildschirm

Beim Lernen tickt ja jeder ein bisschen anders. Der eine braucht komplette Stille und stöpselt sich mit Ohropax zu. Die nächste kann’s nur mit Musik, die beruhigend vor sich hinplätschert.

Andere wiederum fühlen sich viel besser, wenn sie beim Lernen Leute um sich sitzen haben, die ihr „Schicksal“ mit ihnen teilen. Dafür ziehen viele in öffentliche (Uni-)Bibliotheken um oder bilden Lerngruppen mit anderen Studis.

Was aber, wenn ihr beim Lernen zwar gerne Gesellschaft habt, Corona euch aber einen Strich durch die Rechnung macht? Oder wenn die nächste Bib ohnehin zu weit weg ist und ihr schlicht keine Zeit habt, extra zu fahren?

Dann könnt ihr euch ja mal diesen neuen Trend im Netz anschauen: „Study with me“-Videos auf YouTube.

"Study with me"-Videos wie dieses vermehren sich rasant.

Und was passiert da? 

Im Prinzip nicht viel – jemand lernt einfach. Tippen, Lesen, Seiten umblättern, Textstellen markieren, Sachen notieren. Was man halt so macht, wenn man lernt. Der Clou ist, dass dabei die ganze Zeit eine Kamera draufhält und das Spektakel live ins Netzt streamt. Zum Teil stundenlang, mal mit Musik, mal ohne.

Rothaarige Frau mit skeptischem Blick

"Schaut das wirklich wer?" Aber sicher!

Das schaut sich doch kein Mensch an!?

Ja, denkt man vielleicht erst. Aber die Zahlen bei YouTube sagen was ganz anderes: Fünfstellige Klickzahlen in wenigen Monaten sind keine Seltenheit – für die deutschsprachigen Videos. Bei den Versionen aus Asien, woher der Trend wohl ursprünglich stammt, liegen sie noch deutlich darüber. Dort heißen sie übrigens „Gongbang“, was etwa mit „Lernsendung“ zu übersetzen ist.

Hipster-Quatsch oder bringt das was?

In erster Linie geht es einfach um das Gefühl, beim Lernen nicht alleine zu sein. Wenn man sich mühsam durch Texte kämpfen, sich mit komplizierten Formeln herumschlagen oder nach der eigenen Motivation suchen muss, ist das für viele User durchaus hilfreich, wie man in den Kommentarspalten nachlesen kann: "Study with me’s sind so entspannend“ (abientotlia), „Sowas kannst du ruhig öfter machen, mich motiviert das total!“ (Moon Dance), „Ich liebe Study with me's. Das sind die besten Hintergrundgeräusche.“ (Laura Popopsi).

Bei manchen "Gongbangs" bekommt ihr zusätzlich auch noch ein paar Praxistipps rund ums Selbststudium, zum Beispiel wenn User ihre Lernstrategien und verschiedene Lerntechniken vorstellen. Hier erfahrt ihr zum Beispiel ganz nebenbei, was es mit der "Pomodori-Technik" auf sich hat:

Study with me: die Pomodori-Technik

Gibt’s auch direkten Austausch?

Der Austausch ist natürlich nicht ganz so direkt möglich, wie wenn ihr wirklich mit anderen in einem Raum zusammensitzt. Dafür ist aber vielleicht auch die Ablenkungsgefahr nicht so hoch. Und über die Kommentarfunktion bietet sich trotzdem die Möglichkeit, mit andern virtuell in Kontakt zu treten. Einige Protagonist_innen verlinken auch ihre anderen Social-Media- und Messenger-Kontaktmöglichkeiten.  

Vernetzt euch! Das könnt ihr als HFH-Studierende tun

Falls ihr online gerne mehr Austausch mit anderen Studierenden wollt, gibt es auch über die HFH einige Möglichkeiten. Hier ein paar Tipps, um euch zu vernetzen:

  • Nutzt unseren frisch relaunchten WebCampus! Hier hab ihr einige Möglichkeiten, euch zu connecten.
  • Erstellt eine Facebook-Gruppe – für die HFH existieren schon ein paar FB-Gruppen von Studierenden, denen ihr auch einfach beitreten könnt.
  • Gründet zusammen mit euren Kommiliton_innen Gruppen bei Messenger-Diensten wie zum Beispiel WhatsApp oder Telegram.
  • Gründet eigene Blogs in Studi-Foren und berichtet über eure Erfahrungen mit dem Studium an der HFH, wie z.B. „Silberpfeil“ bei fernstudium-infos.de

Wie ist eure Meinung zu Study-with-me und wie vernetzt ihr euch?

Was haltet ihr von diesem Study-with-me-Trend? Findet ihr das hilfreich, nutzt ihr es vielleicht schon selbst oder habt ihr gar selbst schon ein „Gongbang“ produziert? Welche Möglichkeiten nutzt ihr sonst so, um mit euren Mit-Studierenden Kontakt zu halten? Erzählt uns gerne auf Facebook davon!

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Thomas Graf
Redakteur