Fernstudium-Tipps

Schlüsselthema Studienfinanzierung

Thomas Graf
Junge Frau sitzt lächelnd mit erhobenem Zeigefinger an Schreibtisch und wirf eine Münze in ein Sparschwein.

Ein Studium ist eine wertvolle Investition in die eigene Zukunft – es eröffnet neue Perspektiven, fördert die persönliche Weiterentwicklung und verbessert die beruflichen Aufstiegschancen. 

Für diese Vorteile investieren Studierende Engagement, Zeit und natürlich auch Geld. Dabei spielt das Thema Studienfinanzierung insbesondere für Studierende an privaten Hochschulen eine wichtige Rolle. Denn private Fernhochschulen wie die HFH werden nicht staatlich bezuschusst, sondern finanzieren sich meist ausschließlich über Studiengebühren. 

Im Gegenzug bietet die HFH das, was an staatlichen Hochschulen besonders für Berufstätige bis heute nicht leicht zu finden ist: Eine flexible, serviceorientierte und maßgeschneiderte Form des Studierens, die sich speziell an Menschen richtet, die ein Studium mit beruflichen und familiären Aufgaben unter einen Hut bringen möchten.

In diesem Beitrag betrachten wir die häufigsten und effektivsten Finanzierungs­möglichkeiten und geben hilfreiche Tipps zur Studienfinanzierung.

Kreisdiagram mit Angaben zur Studienfinanzierung

Umfrage über Instagram im Herbst 2024; rund 250 Personen haben abgestimmt.

Überblick: Die wichtigsten Finanzierungsarten

Im Herbst 2024 haben wir unsere Studierenden über die Social-Media-Kanäle der HFH direkt gefragt, wie sie ihr Fernstudium finanzieren.

Rund 250 Personen antworteten. Das Ergebnis könnt ihr in folgendem Kreisdiagramm sehen.

Demnach nutzen HFH-Studierende vor allem vier Finanzierungsarten, allerdings in sehr unterschiedlichem Ausmaß: Beruf und eigene Ersparnisse sind die häufigsten Geldquellen, familiäre Unterstützung, Stipendien und Studienkredite folgen auf den weiteren Plätzen.

In diesem Blogbeitrag greifen wir diese Finanzierungsarten auf und stellen zusätzlich weitere Finanzierungsoptionen vor.

Finanzierung über berufliches Einkommen und Vermögen

Mehr als drei Viertel der von uns befragten Studierenden finanzieren ihr HFH-Fernstudium über ihr Einkommen aus der eigenen Berufstätigkeit bzw. über eigenes Vermögen. 

Bei der Finanzierung durch das eigene Gehalt empfiehlt es sich, im Unternehmen nach Unterstützung zu fragen. Viele Arbeitgebende fördern Weiterbildungen, weil sie natürlich davon profitieren, wenn Beschäftigte ihre Kompetenzen aktuell halten oder erweitern. Zugleich ist die Weiterbildungs-Förderung in Unternehmen heute auch ein wichtiges Instrument der Mitarbeiterbindung geworden.  

Wir an der HFH wissen aus Berichten unserer Studierenden, dass sich viele Arbeitgebende bereiterklären, ein Studienvorhaben von Mitarbeitenden finanziell zu unterstützen. 

Das können kleinere Zuschüsse, etwa für einzelne Weiterbildungen sein, oft sind Vorgesetzte aber auch bereit, ein gesamtes Studium zu finanzieren, wenn sie darin einen Mehrwert für ihr eigenes Unternehmen sehen. Dafür verlangen Arbeitgebende häufig, dass man sich vertraglich für eine gewisse Zeit verpflichtet, dem Betrieb treu zu bleiben – denn schließlich will das Unternehmen von der Förderung ihrer Mitarbeitenden auch längerfristig profitieren.

Ein aktuelles Beispiel für eine Studienförderung durch das eigene Unternehmen könnt ihr hier in unserem Erfahrungsbericht von HFH-Absolventin Sandra Wombacher lesen. Sie arbeitet bei der GGSD Gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Dienste und hat für ihr Fernstudium an der HFH zu Förderung ein Stipendium ihres Arbeitgebers erhalten.

Finanzierung über Werkstudierenden-Jobs und Hilfskraftstellen

Student:innenjobs oder Studijobs sind allgemein bekannte Begriffe, die häufig Jobs in der Gastronomie oder anderen Branchen bezeichnen. Sie können finanziell entlasten, tragen aber selten direkt zur beruflichen Qualifikation oder zum inhaltlichen Vorankommen im Studium bei.

Alternativen, die mit Blick auf die eigenen Berufsziele besser passen, sind Werkstudierenden-Stellen oder Jobs als studentische Hilfskraft. Tipp: Die Seite www.jobmensa.de liefert eine gute Übersicht an angebotenen Stellen. 

Werkstudierende arbeiten in Unternehmen, die inhaltlich zu ihrem Studienfeld passen. Sie sammeln praktische Erfahrungen und können bereits wertvolle Kontakte knüpfen, um ihr eigenes berufliches Netzwerk auf- und auszubauen. Neben der finanziellen Unterstützung bietet sich so die Chance, während des Studierens direkt in der gewünschten Branche Fuß zu fassen.

Als studentische Hilfskraft kann man Jobs in Bibliotheken, Hochschulverwaltung oder in der Studierendenorganisation finden, um während des Studiums Geld zu verdienen. Meistens werden diese Stellen an Präsenzhochschulen angeboten, da deren organisatorische Einheiten viel unterstützendes Personal benötigen. An Fern-Hochschulen wie der HFH sind sie jedoch weniger stark verbreitet – Recherchieren und Nachfragen kann sich aber auch hier lohnen.

Finanzierung durch duale Studiengänge

Eine ebenfalls sehr enge Verschränkung von Studieren und Arbeiten bieten duale Studiengänge. Ein duales Studium verbindet die Berufsausbildung mit einem Hochschulstudium und bietet Studierenden damit die Möglichkeit, sich akademisch und beruflich gleichzeitig zu qualifizieren. Im Idealfall werden die Inhalte der Ausbildung und des Studiums so eng und gut aufeinander abgestimmt, dass Überschneidungen und doppeltes Lernen vermieden werden.

An der HFH gibt es duale Studiengänge im Bereich Therapie- und Pflegewissenschaften, im Bereich Betriebswirtschaft für Azubis in kaufmännischen Berufen sowie als BWL-Studium mit einem Schwerpunkt auf Logistik & Speditionswesen.

Im dualen Studium der Therapie- und Pflegewissenschaften (TuP) kooperiert die HFH mit zahlreichen Berufsfachschulen und bietet damit eine Schnittstelle zu passenden Ausbildungsplätzen in Health-Care-Berufen.

Das duale Studium BWL für kaufmännische Auszubildende bietet Azubis mit einem Ausbildungsvertrag in kaufmännischen Berufen die Möglichkeit, ihre Ausbildung mit einem BWL-Studium zu kombinieren. Damit können sie in sieben Semestern eine Doppelqualifikation aus beruflichem und akademischem Abschluss erwerben.

Im BWL-Bereich Logistik besteht eine Zusammenarbeit mit regionalen Berufsverbänden aus der Speditions- und Logistikbranche, die wiederum enge Kontakte zu entsprechenden mittelständischen und größeren Unternehmen haben. Entsprechend bietet die HFH drei regional verankerte duale BWL-Bachelorstudiengänge mit Logistik-Schwerpunkt.

Obwohl die Bezahlung während der Ausbildung niedriger ist als nach Abschluss, profitieren die Absolvent:innen dualer Studiengänge in aller Regel von der doppelten Qualifikation und ersten Berufserfahrungen, die ihre Karrierechancen erheblich verbessern.
 

Finanzierung über BAföG und Studienkredite

BAföG ist vielen Studierenden bekannt, aber für viele berufsbegleitend Studierende unzugänglich. Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass nur Vollzeit-Studierende einen Antrag stellen können, die ihren ersten berufsqualifizierenden Abschluss anstreben.

Für HFH-Studierende bedeutet das, dass sie nur dann die Möglichkeit haben, BAföG zu beantragen, wenn sie einen HFH-Fernstudiengang absolvieren, der auch in einer Vollzeit-Variante angeboten wird. Für Teilzeitstudierende bietet BAföG jedoch in der Regel keine Unterstützung.

Konkret ist ein Vollzeit-Bachelorstudium an der HFH derzeit in den Fernstudiengängen Bachelor Psychologie und Bachelor Wirtschaftspsychologie möglich. In diesen profitieren einige Studierende der HFH von der Förderung durch BAföG. Beachten sollte man, dass man in der Regel 50 Prozent des BAföG-Darlehens zurückzahlen muss; die Rückzahlungsphase beginnt normalerweise fünf Jahre nach Ende der Förderungshöchstdauer (im Studium: Regelstudienzeit). Nähere Infos hier.

Eine Alternative zum BAföG stellen Studienkredite dar. Diese sind flexibel und können sowohl die Studiengebühren als auch Lebenshaltungskosten abdecken. Da es sich hier um Kredite handelt, sollte man allerdings einplanen, dass später eine Rückzahlung ansteht. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Banken oder andere private Anbieter bieten hierfür unterschiedliche Modelle an. Eine gute Übersicht hierzu liefert beispielsweise die Seite Bildungsfonds.de.

Finanzierung über Stipendien

Stipendien sind eine hervorragende Möglichkeit, ein Studium zu finanzieren – weit über die Förderung Hochbegabter hinaus. Zwar sind gute Noten bei vielen Stipendienanbietern nach wie vor wichtig, Stipendien werden heute aber längst nicht mehr ausschließlich für leistungsstarke „fachliche Überflieger“ ausgeschrieben, sondern konzentrieren sich immer öfter auf „engagierte Studierende“.

Das bedeutet, dass viele auf das gesellschaftliche Engagement ihrer Stipendiat:innen achten oder es honorieren, wenn Studierende persönliche bzw. biographische Herausforderungen überwunden haben, um die Voraussetzungen für ein Studium zu erfüllen. Das können z. B. Leistungen von Kindern aus Nicht-Akademikerfamilien sein, die sich trotz sozialer Hindernisse bis zum Studium vorgearbeitet haben.

Deutschlandstipendium und Aufstiegsstipendium sind die beiden Stipendien-Programme, auf die sich HFH-Studierende am häufigsten bewerben.

Das Deutschlandstipendium unterstützt engagierte Studierende mit 300 Euro monatlich. Die Auswahlkriterien umfassen gute Leistungen und gesellschaftliches Engagement. Die HFH vergibt jedes Semester Plätze und informiert rechtzeitig über Bewerbungsfristen. Die gemeinnützige DAA-Stiftung Bildung und Beruf unterstützt seit vielen Jahren die Finanzierung des Deutschlandstipendiums an der HFH. 
Infos zum Deutschlandstipendium an der HFH mit allen notwendigen Unterlagen

Das Aufstiegsstipendium wiederum richtet sich an berufserfahrene Fachkräfte, die ein Studium aufnehmen möchten. Voraussetzungen sind Berufserfahrung und besondere Erfolge im bisherigen beruflichen Werdegang. Das Aufstiegsstipendium gehört zur Initiative “Aufstieg durch Bildung” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und wird umgesetzt von der Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung (SBB) – dort finden sich auch alle Infos zu Voraussetzungen und Bewerbungsfirsten.

Zusammenfassend kann man sagen: Obwohl Bewerbungsverfahren teils aufwendig wirken, lohnen sich die Mühen. Stipendien bieten nicht nur finanzielle Entlastung, sondern auch Networking-Möglichkeiten und Zugang zu exklusiven Veranstaltungen. Unsere kleine Umfrage zeigt, dass beim Thema Stipendium beantragen noch deutlich Spielraum ist – informiert euch und nutzt die Chance!

Finanzierung durch familiäre Unterstützung

Eltern und Verwandte tragen bei vielen Studierenden zur Finanzierung bei. In der Umfrage der HFH gaben immerhin 11 Prozent der Befragten an, von familiärer Unterstützung zu profitieren – sei es durch regelmäßige finanzielle Zuwendungen oder durch Übernahme einzelner Studienkosten.

Diese Form der Unterstützung ist besonders bei jungen Studierenden nach der Schulzeit verbreitet, die noch keine eigene berufliche Einkommensquelle haben. Allerdings hängt der Umfang stark von der finanziellen Gesamtsituation der Familie ab.

Um bestehende soziale Ungleichheiten zu adressieren und die akademischen Bildungschancen auch für Menschen aus sogenannten „Nicht-Akademikerfamilien“ zu fördern, gibt es spezielle Anlaufstellen zur Information und Unterstützung. Exemplarisch sei hier die Website www.arbeiterkind.de genannt, die sich der Thematik umfassend widmet.
 

Weitere Tipps: Steuervorteile nutzen und eigene Ausgaben prüfen

Eine eher passive Finanzierungsform ist natürlich, unnötige Ausgaben zu identifizieren und Möglichkeiten zum Sparen zu nutzen. Dafür findet ihr in zwei weiteren Blog-Beiträgen hilfreiche Informationen:

Steuerliche Vorteile
Studierende, insbesondere Berufstätige, können ihre Studienkosten als Werbungskosten oder Sonderausgaben steuerlich geltend machen. Hierzu zählen Studiengebühren, Fahrtkosten und Arbeitsmittel. Dadurch lassen sich die jährlichen Steuerzahlungen erheblich reduzieren.

In unserem Blog-Artikel Fernstudium steuerlich absetzen findet ihr dazu konkrete Tipps!

Tipps zum Geldsparen
In einem weiteren Beitrag unseres Blogs findet ihr noch zusätzliche Ideen und Hinweise, wie sich unnötige Kosten vermeiden lassen und somit mehr Geld in eurer Tasche bleibt.

Im Blog-Beitrag 10 Spartipps für Studierende stellen wir diese vor.

HFH-Mitarbeiter Thomas Graf im Profil
Thomas Graf
Redakteur