Gerade das Bachelorstudium geschafft? Glückwunsch! Vielleicht fragst du dich jetzt, ob es sich wirklich lohnt, noch einen Master anzuschließen? Das hängt von deiner beruflichen Situation, deinen persönlichen Zielen und deinem Studiengang ab.
In Fächern wie Lehramt, Psychologie, Mathe oder Physik ist der Master praktisch ein Muss. Für Studiengänge wie z. B. Soziale Arbeit oder Marketing gilt das eher weniger.
Wenn du dich gegen einen Master entscheidest, sparst du dir damit natürlich Zeit und Geld und kannst gegebenenfalls früher in den Job oder deine Wunschposition einsteigen. Allerdings vergibt man sich damit unter Umständen auch Karrierechancen. Vor allem für Führungspositionen verlangen viele Unternehmen einen Masterabschluss. Auch für die bestbezahlten Jobs im öffentlichen Dienst ist ein Masterabschluss Voraussetzung.
Grundsätzlich sind DAS die Vor- und Nachteile (abhängig natürlich vom Studienfach):
Pro Master:
- Vertiefung der Fachkenntnisse
- Chance auf Führungsposition
- höheres Gehalt (über die gesamte Karriere gerechnet)
- bessere Aufstiegschancen
- persönliche Weiterentwicklung
- bessere Netzwerkfähigkeiten, z.B. durch vermehrte Praktika und Konakte zu Dozent:innen und Mitstudierenden
Contra Master:
- Aufwand und Kosten eines weiteren Studiums
- Je nach Branche kaum Verdienstgewinn
- Ggf. verzögerter Jobeinstieg
Master berufsbegleitend
Ein berufsbegleitender Master parallel zum Job kann einige der Minus-Punkte des Master-Abschlusses wieder wettmachen. Denn wer nach oder während des Bachelorstudiums anfängt zu arbeiten und den Master dann neben dem Job erwirbt, erlebt keinen verzögerten Jobeinstieg und keinen Gehaltsverlust. Oft bezuschussen Arbeitgeber solche berufsbegleitenden Masterabschlüsse sogar.
Zudem ermöglicht eine parallele Berufstätigkeit es, das theoretische Wissen aus dem Master direkt in der Praxis anzuwenden. Auch ein Karrieresprung wird durch den Abschluss gefördert, da viele Arbeitgeber das Engagement für Weiterbildung schätzen und ggf. neue Kompetenzen erworben werden, die für eine höhere Position relevant sind.
Wer einen Master neben dem Beruf erwirbt, hat außerdem die Möglichkeit, die Masterarbeit über ein Thema mit direktem Jobbezug zu schreiben.
Du möchtest einen Doktor machen
Für alle, die gerne einen Doktortitel hätten, ist ein Masterabschluss ebenfalls unerlässlich. Grundsätzlich ist der Masterabschluss bereits sehr viel wissenschaftlicher angelegt als der Bachelorabschluss. Es besteht neben der formellen Erfordernis, so die Möglichkeit, sich im Schreiben längerer Forschungsarbeiten auszuprobieren. Viele Doktorarbeiten entstehen so auch aus dem Masterarbeitsthema.
Du hast auf dem Arbeitsmarkt einen Wettbewerbsvorteil
In Berufen, in denen große Konkurrenz herrscht, bietet dir ein Masterabschluss die Möglichkeit, dich von der Masse abzuheben. Wenn sich 100 Leute mit einem Bachelor bewerben und nur zehn mit einem Master, dann wird dies im Bewerbungsverfahren höchstwahrscheinlich berücksichtigt.
Masterabschlüsse vertiefen außerdem das Wissen in einem bestimmten Fachgebiet. Absolvent:innen haben damit durch ihre tiefgreifende Fachkompetenz die Möglichkeit, zu Expert:innen in einem Bereich zu werden und sich so von anderen Bewerber:innen abzusetzen.
Darüber hinaus können die im Masterstudium gewonnenen Kontakte bei der Jobsuche und Karriereentwicklung helfen. Auch von Praktika, die oftmals während eines Masters absolviert werden, kann bei der späteren Berufssuche profitiert werden.
Schlussendlich zeigt ein Masterstudium, dass man ein hohes Maß an Disziplin, Engagement und Zeitmanagement besitzt. All das sind Eigenschaften, die Arbeitgeber an ihren Mitarbeitenden sehr schätzen und die demnach ebenfalls ein Vorteil bei der Jobbewerbung sein können.
Dir geht es ums Wissen und deine Weiterentwicklung
Es gibt selbstverständlich auch persönliche Gründe, einen Masterabschluss zu erwerben. Wissen schadet nie, und kann einen persönlich weiterbringen. Vielleicht gefällt dir dein Studienfach aber auch einfach nur so gut, dass du es nicht bei einem Bachelor bewenden lassen und noch ein wenig länger studieren möchtest.
Auch abseits der vertieften Inhalte, kann dir ein Masterstudium bei deiner persönlichen Weiterentwicklung helfen. Du lernst, auf deine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, gewinnst Selbstbewusstsein dazu und sammelst Erfahrung in Disziplin und Ausdauer. Darüber hinaus bietet dir der Master möglicherweise die Chance, dich innerhalb eines größeren Bereichs nochmal zu spezialisieren. Einerseits durch die Wahl von Schwerpunktmodulen und andererseits durch Praktika.
In diesen Branchen lohnt sich ein Master besonders
Es gibt bestimmte Branchen, in denen sich durch ein Masterstudium dein Gehalt stark erhöht. Das betrifft zum Beispiel die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Im Finanz- und Rechnungswesen sieht die Lage ähnlich aus. Falls du in einem dieser Bereiche arbeiten bzw. aufsteigen möchtest, bieten sich an der HFH die Masterstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsrecht und Wirtschaftspsychologie an.
Darüber hinaus ist ein Master für Mathe, Physik, Chemie, Biologie und Informatik oftmals unabdingbar.