Orientierungswissen

Lerncoaching und psycho-soziale Beratung an der HFH: Das solltest du wissen!

Katharina Späth
Studierende erhalten im HFH-Fernstudium Unterstützung im Lerncoaching und in der psycho-sozialen Beratung.

Vermutlich hast du während deiner Einführungsveranstaltung, in deinem persönlichen WebCampus oder auf unserer Webseite schon von unseren verschiedenen kostenlosen Unterstützungsangeboten an der HFH gehört oder gelesen? Eins davon ist unser dreigliedriges "nicht-akademisches Beratungs- und Unterstützungsangebot". 

Es besteht aus dem Mentoring-Programm (für das 1. Semester), dem Lerncoaching (ab dem 2. Semester) und der psycho-sozialen Beratung (ab dem 3. Semester). 

Das Mentoring-Programm haben wir bereits in einem separaten Blog-Beitrag vorgestellt. Da das Lerncoaching und die psycho-soziale Beratung einige Schnittmengen haben, stellen Coach Vivian Hoepfner (Lerncoaching) und Psychologin Laura Preuß (psycho-soziale Beratung) dir diese beiden in unserem folgenden kurzen Interview gemeinsam vor, geben persönliche Einblicke in ihre Unterstützungsangebote, teilen ihre Erfahrungen mit dir und geben hilfreiche Tipps für dein Fernstudium. Auch haben wir dir bei Vivians und Lauras Tipps eine Übersicht zu den weiteren HFH-Unterstützungsangeboten verlinkt. 

Häufige allgemeine Fragen zum Lerncoaching und zur psycho-sozialen Beratung warten mit den wichtigsten Infos auf einen Blick am Ende des Beitrags auf dich in Form eines FAQs



 

Coach Vivian Hoepfner unterstützt HFH-Studierende im Lerncoaching

Dein Lerncoaching

Vivian Hoepfner
Senior Projektmanagerin & Business Coach  

„Ich sehe mich als Sparringpartnerin auf Augenhöhe: Im Rahmen des Lerncoachings begleite ich unsere Studierenden dabei, wieder Freude am Lernen zu finden, die sie aus unterschiedlichsten Gründen aus den Augen verloren haben. Und ich freue mich, wenn ich bei ihnen eine positive Veränderung bewirken kann.“ 
 

Portrait Laura Preuß

Deine psycho-soziale Beratung

Laura Preuß, M. Sc. 
Psychologin, Konfliktberaterin & Mediatorin 

„In der psycho-sozialen Beratung erarbeite ich mit den Studierenden gemeinsam neue Perspektiven. Mir liegt es persönlich am Herzen, Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen.“  
 

Liebe Vivian und Laura, ihr unterstützt unsere Studierenden nun bereits seit einigen Jahren im Rahmen des Lerncoachings und der psycho-sozialen Beratung. Zuerst einmal die Frage: Was unterscheidet grundsätzlich eure beiden Angebote vom Mentoring?

Laura: Grundsätzlich kann man sagen, dass das Lerncoaching und die psycho-soziale Beratung sich schon im Konzept vom Mentoring unterscheiden: Bei unseren beiden Programmen gibt es eine 1:1-Beratung durch einen Coach bzw. eine Psychologin, während das Mentoring-Programm so konzipiert ist, dass Erstsemesterstudierende von erfahreneren „Gleichgesinnten“, also Studierenden aus höheren Semestern, allgemeine Orientierungshilfen im „Kosmos“ Fernstudium erhalten können.

Unsere 1:1-Beratung hängt natürlich auch mit den Themen zusammen, die wir mit den Studierenden gemeinsam angehen, die sich ab dem 2. bzw. 3. Semester an uns wenden. 

Wie läuft das erfahrungsgemäß bei euch ab: Mit welchen Themen wenden sich Studierende an euer Lerncoaching oder die psycho-soziale Beratung?

Laura: Oftmals sind die Themen vielschichtiger. In Erstgesprächen wird erstmal gemeinsam mit dem oder der Studierenden ermittelt, wo die relevanten Themen liegen und welche Beratungsmöglichkeiten wir haben. Thematisch gibt es manchmal auch Schnittmengen bei Vivian und mir. 

Die Inhalte der Gespräche sind natürlich vertraulich. Aber wenn Vivian und ich bei bestimmten Themen merken, dass die Kollegin noch besser Hilfestellungen geben kann, empfehlen wir dann den Studierenden, sich an die Kollegin zu wenden. Es ist dann auch für uns ein gutes Gefühl, wenn wir wissen, dass sie gut aufgehoben sind. 

Könnt ihr ein paar Beispiele von Themen nennen und wie die Beratungen aussehen können? 

Vivian: Viele, die zum Lerncoaching kommen, wissen nicht oder nicht mehr, wie sie am besten lernen. Das kann zum Beispiel damit zusammenhängen, dass die eigene Schul- oder Ausbildungszeit schon viele Jahre zurückliegt. Nach einem hochmotivierten Start können sich dann mit der Zeit Lernprobleme oder Unsicherheiten bemerkbar machen, die blockieren können. Beispielsweise merkt man, dass das Lernverhalten aus der Schule irgendwie nicht zum Studium passt und es fehlen dann Ansätze für Änderungsmöglichkeiten.

Ein weiteres häufiges Thema beim Lerncoaching ist auch die Suche nach einer Orientierungshilfe bei der Strukturierung eines sehr vollen Alltags. Hier stehen zum Beispiel Fragen im Fokus, wie „Wie finde ich neben Job und Familie eine zeitliche Struktur und eine ruhige Umgebung für mein Lernen, die mich aber nicht überfordern, sondern im besten Fall motivieren?“. Oder: „Wie komme ich nach einer längeren Pause wieder ins Lernen?“

Oftmals haben "meine" Studierenden das Gefühl, mit ihrem Lernverhalten auf der Stelle zu treten und aus ihren eigenen Mustern nicht ausbrechen zu können, weil vielleicht auch die Ideen oder Erfahrungen für andere, neue Ansätze fehlen. Ich reflektiere mit den Studierenden das eigene Lernverhalten, gebe kreative Impulse für andere Lerntechniken und -rhythmen oder erarbeite Ideen für ruhige Lernorte oder Vernetzungsmöglichkeiten für den Austausch mit anderen Studierenden. Man schaut gemeinsam, was für den-/diejenige am besten passt mit dem Ziel, wieder Leichtigkeit und Freude am Lernen zu finden.

Laura: In der psycho-sozialen Beratung ist ein immer wiederkehrendes Thema der Umgang mit einer Mehrfachbelastung, eine verloren gegangene Motivation oder ein ausgeprägtes Aufschiebeverhalten (Prokrastination), wenn man zum Beispiel aus persönlichen Gründen länger ausgesetzt hat oder pausieren musste. Die Bachelor- bzw. Abschlussarbeit ist auch immer wieder ein Thema, weil viele von "meinen" Studierenden Angst haben, überhaupt damit anzufangen. Oder manche haben auch Schwierigkeiten mit einer spezifischen Prüfungsform wie Hausarbeiten oder Klausuren. 

Allgemein kann ich sagen, dass wir in den Gesprächen die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse erarbeiten, um darauf aufbauend die passenden Handlungsschritte individuell anzulegen. 

Welche Rückmeldungen erhaltet ihr von den Studierenden, die ihr unterstützt? Wofür sind sie besonders dankbar?

Laura: Man sollte auch berücksichtigen, dass die, die sich an uns wenden, mitunter auch mit sensibleren Themen zu uns kommen. Viele von ihnen sind dankbar dafür, dass sie die Möglichkeit haben, sich persönlich mit einer neutralen, professionellen Person auszutauschen. Sie wissen dann, sie sind nicht alleine mit ihren Herausforderungen, schwimmen nicht mehr mit ihren Sorgen "ziellos" umher. Sie haben die Gewissheit, Entlastung und Unterstützung zu bekommen. 

Ein großer Nutzen unseres Angebots ist daher das Individuelle, würde ich sagen. Ein Beispiel: Man kann nicht immer einfach ein starres Lernkonzept auf jeden Menschen gleich anwenden, sondern man muss schauen, wie das zum eigenen Lerntyp und auch den Alltagsanforderungen überhaupt passt. 

Vivian: Genau, ich merke oft in meinen Coaching, dass der Austausch, das gemeinsame Ordnen und der angeregte Perspektivwechsel auch schon viel Druck nehmen kann. Nach einer längeren Pause bringt es zum Beispiel wenig, gleich mit sieben Stunden Lernen pro Tag zu starten. Das erzeugt bei den meisten unheimlich viel Stress. Ich diskutiere dann gemeinsam mit den Studierenden über Anpassungen der eigenen Lernpläne und gebe Ideen für alternative Lernmethoden oder Herangehensweisen.  

Aus eurer Erfahrung heraus: Reicht jeweils die begrenzte Anzahl der Sitzungen?  

Laura: Ja, die Erfahrung zeigt, dass wir meist auch in kurzer Zeit eine positive Veränderung bewirken und beobachten können. 

Sollte sich während der Beratung herausstellen, dass weitergehende oder spezifischere Angebote geeigneter erscheinen, vermitteln wir Informationen zu Beratungsstellen oder empfehlen den Kontakt zu sonstigen Einrichtungen, Psychotherapeuten etc. Auch eine Weitervermittlung an andere HFH-interne Angebote kann zum Beispiel zielführend sein.

Diejenigen, die das Gefühl haben, ohne Hilfe nicht weiterzukommen, aber noch nie ein Coaching oder eine (psycho-soziale) Beratung in Anspruch genommen haben, haben vielleicht Hemmungen, weil sie nicht wissen, was genau auf sie zukommt. Welche Erfahrung macht ihr damit und wie baut ihr Berührungsängste ab?

Vivian: Ich denke, das ist erstmal menschlich. Wir bieten deshalb quartalsweise Online-Infotermine an, um die Studierenden im ersten Schritt über das Unterstützungsangebot persönlich zu informieren. Außerdem legen wir Wert darauf, im ersten Termin ein entspanntes Kennenlernen zu ermöglichen. 

Laura: Und wir haben auch schon die Erfahrung gemacht, dass sich Studierende im Anschluss eines Online-Infotermins bei uns angemeldet haben und gesagt haben, dass ihre Hemmungen verschwunden sind, weil sie schonmal Gesichter zu den Beratungsangeboten gesehen haben und sich direkt persönlich abgeholt fühlten. 

 

Tipps für dein Fernstudium

Vivian und Laura, welche Tipps möchtet ihr abschließend unseren Studierenden mit auf den Weg geben?

  1. Du bist nicht alleine: Es gibt eine Vielzahl an akademischen und nicht-akademischen Unterstützungsangeboten an der HFH für dich, wenn du das möchtest. Deshalb: Informiere dich in deinem WebCampus oder in der Übersicht „Hilfe im Studium“.
  2. Trau dich, das Unterstützungsangebot auch zu nutzen, wenn du es brauchst. Du kannst nur dazugewinnen!
  3. Bleibe offen und neugierig für kreative Lösungen, um aus alten Mustern auszubrechen, die dich belasten. 
  4. Habe Geduld mit dir und erlaube dir, dir auch die Zeit zu nehmen, die du brauchst, um deinen Rhythmus zu finden, denn jede:r geht anders mit einem Fernstudium um! 

 

Persönliches Kennenlernen

Studierende erhalten im HFH-Fernstudium Unterstützung im Lerncoaching und in der psycho-sozialen Beratung.

Wenn du unseren Coach Vivian Hoepfner und unsere Psychologin Laura Preuß auch mal kennenlernen möchtest: Quartalsweise gibt es unverbindliche Online-Infotermine zum nicht-akademischen Beratungs- und Unterstützungsangebot der HFH. 

Die Termine werden rechtzeitig vorab in den Veranstaltungshinweisen in deinem WebCampus mitgeteilt!  

FAQs: Das Lerncoaching

Lernblockaden oder Motivationstiefs sind häufige Themen, die im Rahmen des Lerncoaching zusammen mit einem erfahrenen Coach angegangen werden.

Viele unserer Studierenden, die sich im kostenlosen Lerncoaching Unterstützung holen, haben zum Beispiel das Gefühl, im eigenen Lernprozess festzustecken. 

Wichtig: Es handelt sich dabei nicht um eine fachliche, inhaltliche Beratung bei gezielten Fragen zu beispielsweise Studienbriefen oder Hausarbeiten.  
 

Es handelt sich um vertrauliche Einzelsitzungen mit einem erfahrenen Coach auf Grundlage der systemischen Beratung. D.h. der Mensch wird im Kontext des ihn umgebenden Systems betrachtet.

Gemeinsam wird auf die individuellen Herausforderungen im Fernstudium geschaut: Wo liegt genau das Lernproblem? Was steckt ggf. hinter dem Problem? Und wie gelingt es, neue Perspektiven zu gewinnen, um (wieder) mehr Kraft, Motivation und Lernfreude zu finden? 

Ziel ist es, in den bis zu drei Einzelgesprächen gemeinsam neue oder effizientere Wege zum Lernen zu finden und ggf. Blockaden zu lösen.   

Die Gesprächstermine finden in der Regel online statt. In Hamburg können nach Absprache auch Vor-Ort-Termine vereinbart werden. 
 

Das freiwillige Unterstützungsangebot richtet sich an alle Studierende ab dem 2. Semester, unabhängig von dem Studiengang (ausgenommen sind lediglich Zertifikatsstudierende).

Ab dem 2. Semester kannst du dich jederzeit anmelden über deinen WebCampus: Unter dem Reiter „Kontakt“ findest du den Punkt „Unterstützung & Beratung“, wo du dann unter „Anmeldung“ das Lerncoaching auswählen kannst. 

Der Coach vereinbart mit dir individuell Termine. Je nach Bedarf sind bis zu drei Sitzungen möglich.

Bei einer hohen Nachfrage können die Gesprächstermine mit etwas Wartezeit verbunden sein. 

FAQs: Die psycho-soziale Beratung

Die psycho-soziale Beratung ist ein kostenloses Unterstützungsangebot für Studierende, die die Weiterführung ihres Studiums aufgrund persönlicher Belastungen gefährdet sehen.  

Mögliche Themen für die mehrmaligen Gespräche können sein: Schreib-, Rede- und Prüfungsängste, Umgang mit Leistungsdruck, Erschöpfung durch Mehrfachbelastung, familiäre Probleme, Aufschiebeverhalten, Einsamkeit und Kontaktschwierigkeiten im Fernstudium, Umgang mit negativen Gedankenspiralen, Motivationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen, Stressbewältigung, Selbstfürsorge, Wiedereinstieg ins Studium.

Ziel ist es, (emotionale) Belastungen und Druck zu mindern. Außerdem sollen die eigenen Kompetenzen im Umgang mit den persönlichen Herausforderungen erweitert und gestärkt werden.

 

Die Kurzzeitberatung kann je nach Bedarf bis zu fünf Termine umfassen. In einem Erstgespräch identifizierst du gemeinsam mit einer erfahrenen Psychologin relevante Themen und Möglichkeiten sowie die Grenzen.

Der Fokus der 50-minütigen Einzelsitzungen liegt auf der Ressourcenarbeit mit Perspektivveränderung und Lösungsorientierung. 
 

Ab dem 3. Semester kannst du dich jederzeit anmelden, unabhängig von deinem Studiengang (ausgenommen sind lediglich Zertifikatsstudierende).

Die Kontaktaufnahme funktioniert über deinen WebCampus: Unter dem Reiter „Kontakt“ findest du den Punkt „Unterstützung & Beratung“, wo du dann unter „Anmeldung“ die psycho-soziale Beratung auswählen kannst. 

Bei einer hohen Nachfrage kann es zeitweise zu einer mehrwöchigen Wartezeit kommen. 
 

Die Einzelgespräche finden online statt. Die Termine vereinbarst du mit dem Coach individuell. Die Beratungsgespräche sind natürlich vertraulich.

Es ist auch möglich, eine erneute Beratung in Anspruch zu nehmen, wenn du dich in einer anderen Phase des Studiums mit einem neuen Anliegen befinden solltest.

 

Portrait Katharina Späth
Katharina Späth
Redakteurin