News · 06.02.2025

Prof. Dr. Björn Gwiasda leitet den HFH-Masterstudiengang Maschinenbau

Gwiasda wurde am 1. Februar 2025 zum Professor der HFH · Hamburger Fern-Hochschule berufen
HFH-Präsident Prof. Dr. Lars Binckebanck überreicht Ernennungsurkunde an Prof. Dr. Björn Gwiasda zur Professur im Master Maschinenbau
HFH-Präsident Prof. Dr. Lars Binckebanck (l.) überreicht die Ernennungsurkunde zu Professur in Maschinenbau an Prof. Dr. Björn Gwiasda.

Prof. Dr. Björn Gwiasda ist seit 1. Februar 2025 neuer Professor der HFH · Hamburger Fern-Hochschule. Der 39-Jährige leitet den Studiengang Master Maschinenbau, den die HFH in Kooperation mit dem Heilbronner Institut für Lebenslanges Lernen (HILL) anbietet.

HFH-Präsident Prof. Dr. Lars Binckebanck begrüßte den neuen Maschinenbau-Professor und überreichte die Ernennungsurkunde zur Professur am Fachbereich Technik der HFH. Gwiasda folgt als Studiengangleiter auf Prof. Dr. Michael Hohlrieder, der die Leitung seit 2015 innehatte.
 

Promotion am Lehrstuhl für Strömungsmechanik und Strömungsmaschinen der RPTU

Nach einem Studium in Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der TU-Kaiserslautern (jetzt RPTU) promovierte Gwiasda von 2014 bis 2020  am Lehrstuhl für Strömungsmechanik und Strömungsmaschinen der RPTU zum Dr.-Ing. 

In seiner Promotion mit dem Titel Untersuchung der Verlustentstehung und axialen Baulänge bei Inducern beschäftigte er sich mit der numerischen und experimentellen Untersuchung von Vorsatzläufern (Inducer) einer Strömungsmaschine zur Optimierung der Effizienz und des Bauraums.

Während der Promotionsphase entstanden zahlreiche Veröffentlichungen zu unterschiedlichen Themenbereichen, etwa Studien der Verlustentstehung in Gleitlagern sowie die Untersuchung von Kavitationsphänomenen an Laufrädern von Pumpen. Darauf aufbauend wurden in einem Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Inducer für Raketentreibstoffpumpen entwickelt.

Im Frühjahr 2019 ergab sich zudem ein Aufenthalt an der Jianghan University in Wuhan, um die Kooperation in der Lehre zwischen dem Lehrstuhl an der RPTU in Deutschland und der Jianghan University in China zu koordinieren.
 

Langjährige Berufserfahrung als Entwicklungsingenieur

Nach Abschluss der Promotion arbeitete Gwiasda ab 2020 als Entwicklungsingenieur bei der Pleuger Industries GmbH, einem internationalen Anbieter von Unterwassermotorpumpen, Schiffsantrieben und Kolbenpumpen mit Firmensitz in Hamburg. 

Hier verantwortete er unter anderem die Entwicklung neuer Produkte und die Durchführung staatlich geförderter Forschungsvorhaben.
 

Die Lust auf Lehre führte Gwiasda zurück ins Hochschulumfeld

Die Produktentwicklung und Beschäftigung mit Forschungsprojekten seien äußerst reizvoll und interessant gewesen, sagt Gwiasda. „Dennoch habe ich gemerkt, wie mir in dieser Zeit etwas fehlte – die akademische Lehre, das Zusammenarbeiten mit Studierenden und deren Betreuung.“

Ein Angebot der HFH, zunächst eine Lehrbeauftragten-Stelle im virtuellen Studienzentrum anzunehmen, sei daher Anfang 2024 zur richtigen Zeit gekommen, um den Schritt in die akademische Ausbildung Berufstätiger zu gehen. Gwiasda unterrichtete dort zum Thema Strömungsmechanik für Bachelorstudierende, die hier von seinem Praxiswissen und seiner Expertise aus der eigenen Promotionszeit profitieren.

„Dass sich nun die Möglichkeit ergab, sich auf die Professur im Master Maschinenbau an der HFH zu bewerben, war natürlich ideal, da ich durch meine Tätigkeit als Lehrbeauftragter schon eigene Einblicke hatte, wie das HFH-Fernstudium funktioniert. 

Nun freue ich mich sehr auf meine neue Aufgabe als Professor für Maschinenbau“, sagt Gwiasda.

Master Maschinenbau

 

3 Fragen an den Studiengangsleiter

Zum Start als neuer HFH-Hochschullehrer haben wir Prof. Dr. Gwiasda gefragt, welche Erfahrungen er mitbringt, was Studierende im Master Maschinenbau erwartet und was die aktuellen Entwicklungen in diesem Fach sind.

Lieber Herr Prof. Gwiasda – herzlich willkommen an der HFH und in Ihrer Rolle als neuer Leiter unseres Masterstudiengangs Maschinenbau. Welche Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Laufbahn als Maschinenbauingenieur werden Sie im Master einbringen?

In meiner Zeit in der Industrie erkannte ich schnell, wie wichtig und herausfordernd es ist, die theoretischen Inhalte eines Studiums in der Praxis umzusetzen. 

Da ein Großteil der Studierenden an der HFH berufstätig ist, möchte ich hier meine eigenen Erfahrungen aus der Industrie in die Lehre einfließen lassen, um das theoretische Wissen im Studium möglichst praxisnah gestalten zu können.

Ich habe unter anderem viele praktische Erfahrungen in der Entwicklung und Konstruktion von hochkomplexen Bauteilen mit Hilfe von numerischen Untersuchungen und Rapid-Prototyp, einer Form des 3D-Drucks, gewonnen. 

Diese und weitere Kenntnisse der aktuellen Anforderungen im Maschinenbau werden mir helfen, den Studiengang modern, anspruchsvoll und zugleich praxisnah auszurichten.

Welche Kompetenzen und Kenntnisse vermittelt der Masterstudiengang Maschinenbau und wie gelingt es im Fernstudium, den Studierenden ein praxisnahes Lernen zu ermöglichen?

Durch unsere Kooperation mit dem Heilbronner Institut für Lebenslanges Lernen (HILL) ist der Masterstudiengang Maschinenbau weit mehr als ein reines Fernstudium. 

Trotz der Fokussierung auf selbstorganisiertes und berufsbegleitendes Lernen wird durch Präsenzveranstaltungen und Labore in Heilbronn ein attraktives Konzept angeboten, das die Qualität des Masterabschlusses an der HFH unterstreicht und Praxisnähe mit Flexibilität kombiniert. 

Flexibilität bieten zum Beispiel viele wählbare Module und Laborveranstaltungen, mit denen wir berufliche Anforderungen aber auch persönliche Interessen unserer Studierenden im Masterstudium berücksichtigen können. 

Unseren Studierenden bieten wir damit ein Konzept, welches sie durch die Wahlmöglichkeiten selbst mitgestalten können und das individuelles, praxisnahes Lernen ermöglicht, um die eigenen beruflichen Ziele zu erreichen.

Welche aktuellen Entwicklungen, z. B. im Bereich Innovationen und Digitalisierung, sind künftig im Maschinenbau besonders relevant und wie bereiten Sie Ihre Studierenden darauf vor?

Das derzeitige Top-Thema KI und der damit eng verknüpfte Umgang mit Daten sind natürlich auch im Maschinenbau zentral. Bereits während meiner Zeit als Entwicklungsingenieur war das ein wichtiges Feld, zu dem die Industrie sehr aktiv forscht und in welchem ich selbst Projekte betreuen durfte. 

Für unseren Masterstudiengang ist die Integration dieser Themen also enorm wichtig und eine Herausforderung, die ich gerne annehme. 

Über diese Digitalisierungs-Themen hinaus sind aber auch Bereiche wie Energietechnik und der Umgang mit natürlichen Ressourcen ein großes Thema – auch hier sehe ich viel Potential im Masterstudium.

Lieber Herr Prof. Gwiasda – vielen Dank für Ihre Antworten!

Ansprechpersonen