Neuer Bachelor Data Science: Interview zu Inhalten, Abläufen und Karrierechancen
Die HFH erweitert ihr Angebot an praxisnahen Fernstudiengängen zum Bereich Digitalisierung und bietet ab Juli 2024 einen Bachelorstudiengang Data Science an.
Der flexible Fernstudiengang lässt sich berufsbegleitend studieren und in einem Zeitraum zwischen 6 und 9 Semestern mit einem Bachelor of Science (mit 180 CP) oder einem Bachelor of Engineering (mit 210 CP) abschließen (hier direkt anmelden).
Der Bachelor unterteilt sich in Basismodule, einen Wahlpflichtbereich mit Data-Science-Modulen und wirtschaftswissenschaftlichen Modulen sowie einen Praxisbereich mit kollaborativen Project Labs. Inhaltlich umfasst der Studiengang die thematischen Säulen (Wirtschafts-)Informatik, Wirtschaftswissenschaften sowie Data & Analytics.
Interview mit dem Studiengangsleiter
Wir haben mit dem Studiengangsleiter gesprochen und erfahren, was Data Science eigentlich konkret ist, was man im Studium genau lernt und welche Rolle KI im Studium spielt. Darüber hinaus wird auch klar, warum sich ein Hochschulabschluss in diesem topaktuellen Bereich nicht zuletzt finanziell sehr lohnen kann.
Lieber Herr Prof. Serejenkov, bevor wir auf die Studieninhalte und Karrierechancen eingehen, die ein Studium in Data Science bietet, eine Frage vorab: Den HFH-Bachelor können Studierende entweder mit einem Bachelor of Science (B.Sc.) oder einem Bachelor of Engineering (B.Eng.) abschließen. Was ist der Unterschied und wer sollte was wählen?
M.S.: Ein Studium zum Bachelor of Engineering ist dann besonders empfehlenswert, wenn man eine berufliche Laufbahn in der Industrie anstrebt. Wer hingegen eine wissenschaftliche Karriere in Betracht zieht, sollte sich für den Bachelor of Science entscheiden.
Beim Bachelor of Engineering ist ein Hauptpraktikum mit einer Gesamtdauer von 20 Wochen vorgesehen. Darüber hinaus befassen sich die Studierenden in den beiden Project Labs mit ingenieurwissenschaftlich-konzeptionellen Fragestellungen.
Das Ziel besteht darin, eine enge Verbindung zwischen Studium und Berufspraxis herzustellen und die im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten direkt anzuwenden.
Im Arbeitsfeld Data Science geht es um den Umgang mit den immer größer werdenden Datenmengen, die in der heutigen digitalisierten Welt überall anfallen. Was macht denn diese „Datenberge“ so besonders, dass hier sogar ein eigenes Wirtschaftsfeld der Datenindustrie entstanden ist?
M.S.: Daten sind heute entscheidend, weil sie wertvolle Einblicke liefern und fundierte Entscheidungen ermöglichen. Die Analyse großer Datenmengen deckt Muster und Trends auf, optimiert Geschäftsprozesse und verbessert Produkte.
Unternehmen, die den Umgang mit Daten beherrschen, steigern ihre Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. In allen Wirtschaftsbereichen führen Datenanalysen zu bedeutenden Innovationen. Daher ist die Fähigkeit, Daten zu nutzen, eine Schlüsselkompetenz in der modernen Wirtschaft.
Das hört sich in der Tat nach einem aktuellen Feld an, in dem es wertvolle „Schätze“ zu heben gibt. Schlägt sich das denn auch in den Karriereaussichten von Data Scientist-Absolventinnen nieder? Wie steht es um die Verdienstmöglichkeiten in diesem Bereich?
M.S.: Ja, das Feld der Data Science bietet exzellente Karriereaussichten in Deutschland. Absolvent:innen sind aufgrund der hohen Nachfrage nach Datenanalysefähigkeiten sehr gefragt. Mit Berufserfahrung steigen die Gehälter oft auf 60.000 bis 80.000 Euro jährlich.
Erfahrene Data Scientists und Führungskräfte können über 100.000 Euro pro Jahr verdienen. Besonders in großen Unternehmen und spezialisierten Beratungsfirmen sind die Spitzengehälter noch höher. Die starke Nachfrage sorgt für sichere und lukrative Karrieremöglichkeiten.
Wenn es um die Analyse und das Arbeiten mit riesigen Datenmengen geht – macht das nicht ohnehin bald alles die Künstliche Intelligenz (KI)? Oder anders gefragt: Welchen Stellenwert nimmt KI im Studium der HFH ein und was lernen Studierende zu diesem hochaktuellen Thema?
M.S.: Künstliche Intelligenz spielt eine zentrale Rolle bei der Analyse und Verarbeitung großer Datenmengen, aber die menschliche Expertise bleibt unverzichtbar.
Im Studium der HFH nimmt KI einen wichtigen Stellenwert ein. Studierende lernen die Grundlagen der KI, maschinelles Lernen und Datenanalyse. Sie erwerben Kenntnisse in Algorithmen, Statistik und Programmierung, um KI-Systeme zu verstehen und zu entwickeln.
Zudem wird vermittelt, wie KI ethisch und verantwortungsvoll eingesetzt wird. So sind Absolvent:innen bestens vorbereitet, um die Potenziale der KI im Berufsleben zu nutzen und weiterzuentwickeln.
Das HFH-Fernstudium ist grundsätzlich praxisnah und anwendungsorientiert aufgebaut. Die Dinge, die man im Studium lernt, kann man direkt in der beruflichen Praxis einsetzen. Im Fachbereich Technik und somit auch im Bachelor Data Science gibt es mit den „Project Labs“ ein besonderes Element, das auf den Theorie-Praxis-Transfer abzielt. Was hat es mit den Project Labs konkret auf sich und wie laufen sie ab?
MS: In den Project Labs wenden Studierende ihr Wissen aus dem Studium direkt an, bearbeiten praxisnahe Fragestellungen im Team und lösen anspruchsvolle Aufgaben.
Dabei analysieren sie unternehmerische Prozesse oder Daten und entwickeln eigene Anwendungen oder Produkte. Die Ergebnisse präsentieren sie vor Mitstudierenden und eventuell vor Unternehmensvertretern.
Der Fokus liegt auf einer Kombination aus wissenschaftlicher Methodik und kreativer Problemlösung, wobei innovative Ansätze entwickelt werden. Außerdem bieten die Project Labs wertvolle Einblicke in agile Arbeitsmethoden.
Vielen Dank für Ihre Antworten, Professor Serejenkov!
Video-Interview
In der Aufzeichnung des Live-Interviews mit Markus Jung von fernstudium-infos.de gibt Studiengangsleiter Prof. Dr. Michael Serejenkov weitere spannende Einblicke in den Bachelorstudiengang Data Science.
Zudem geht er direkt auf Fragen von Interessierten ein, die zum Live-Interview zugeschaltet waren.