Prof. Dr. Benjamin Bohn ist neue Studiengangsleitung für den Master Berufspädagogik

Prof. Dr. Benjamin Bohn hat am 1. März 2025 die Professorenstelle im Fach Berufspädagogik Master an der HFH · Hamburger Fern-Hochschule angetreten. Der 41-jährige Pflegepädagoge ist seit gut 10 Jahren in der Lehre an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen in der beruflichen Bildung tätig.
„Ich habe in vielen Bereichen meiner beruflichen Laufbahn sowohl inspirierende als auch wenig motivierende Lernsituationen erlebt. Mein Ziel ist es Lernen zu einem positiven Erlebnis zu machen und eine positive Lernumgebung für alle zu schaffen. Wenn dies gelingt, wird ein Lernen auf Augenhöhe möglich und es macht nicht nur mir, sondern auch den Lernenden Spaß. Das sind die Situationen, in denen das Lernen für mich besonders bedeutsam wird.“ so Bohn über seine Motivation zur Lehre.
Studium und Praxiswissen in Pflege und Pflegepädagogik
Von 2004 bis 2007 absolvierte Bohn seine Ausbildung zum Altenpfleger und ließ sich in den darauffolgenden Jahren im Bereich „Palliativ Care“ sowie zur Wohn- und Pflegegruppenleitung weiterbilden.
Neben der praktischen Tätigkeit als Pfleger begann er 2013 zunächst ein Bachelorstudium der Pflegepädagogik und schloss anschließend auch ein Masterstudium der Pflegewissenschaften an der Hochschule Esslingen ab.
Während seines Bachelorstudiums wechselte er nach gut neun Jahren Praxiserfahrung in der stationären und ambulanten Langzeitpflege in den Bereich der Pflegepädagogik.
Umfangreiche Erfahrungen in Lehre und Forschung
Seit 2015 widmete sich Bohn zunehmend der akademischen Seite seines erlernten Berufs – zuerst als freiberuflicher Dozent, dann als Pflegepädagoge und schließlich als Praxisreferent und akademischer Mitarbeiter am Institut für Pflegewissenschaft an der PH Schwäbisch Gmünd.
In seinen unterschiedlichen Forschungsprojekten gilt Prof. Bohns Interesse insbesondere den Aspekten der Professionalisierung der Pflege und dem Einsatz von technischen Innovationen in der praktischen Pflege der Pädagogik.
Als akademischer Mitarbeiter der PH Schwäbisch Gmünd befasste er sich ab 2019 u.a. mit der hochschulischen Pflegeausbildung und erhob auf Basis von deutschlandweiten Daten, an welchen Stellen primärqualifizierende Studiengänge in der Pflege eine Überarbeitung benötigen. Weiter beschäftigte er sich mit der Darstellung von Pflegenden auf Social Media Kanälen und führte eine Studie zum Einsatz von ChatGPT als Unterstützung der pflegeberuflichen Praxis durch. Dabei stellte er heraus, dass sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz unter bestimmten Bedingungen durchaus eignet, um eine pflegerische Ersteinschätzung zu generieren.
In seiner Promotion, die er 2023 abschloss, befasste er sich insbesondere mit der Professionalisierung der Pflege und stellte heraus, dass Pflegewissenschaft und Pflegepädagogik zwei untrennbare Aspekte von beruflichen Professionalisierungsbestrebungen sind.
Die HFH freut sich Prof. Dr. Benjamin Bohn als neues Mitglied im Team begrüßen zu können!
3 Fragen an den Studiengangsleiter
Lieber Prof. Dr. Bohn, herzlich Willkommen an der HFH! Einmal ganz direkt gefragt: Was können die Studierenden bei Ihnen erwarten, was ist Ihr Plan für den Masterstudiengang Berufspädagogik an der HFH?
Wir wollen ein Angebot für alle entwickeln, bei dem die Motivation und die Freude am Studieren im Vordergrund steht. Gleichzeitig möchten wir mit dem Angebot dem Anspruch an ein wissenschaftlich hochwertiges Masterstudium gerecht werden.
Was denken Sie, welche wesentlichen Entwicklungen werden Ihre Branche in den nächsten Jahren prägen? Und wie wollen Sie Ihre Studierenden im Studium darauf vorbereiten?
Meiner Ansicht nach gibt es zwei große Herausforderungen. Einerseits ist hier die große Heterogogenität der Lerngruppen in der beruflichen Bildung zu nennen. Hier wird es künftig notwendig sein, individuelle Lernwege zu ermöglichen, um berufliche Handlungskompetenz zu entwickeln.
Andererseits ist der technische Fortschritt, beispielsweise die Verwendung von Künstlicher Intelligenz zu nennen. Diese stellt für Lernende und Lehrende eine Chance und eine Herausforderung zugleich dar. Was beide Herausforderungen gemeinsam haben, ist, dass diese einerseits innovative Methoden und andererseits kreativ denkende Lehrende benötigen. Mit dem Masterstudiengang Berufspädagogik wollen wir die Studierenden optimal auf diese Anforderungen vorbereiten.
Was ist Ihnen im Hinblick auf zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Lernen und Lehren in Ihrem Studiengang wichtig – wohin entwickelt sich die Lehre in Ihrem Studiengang?
Wie bereits erwähnt sind die zwei großen Themen der Zukunft die Heterogenität von Lerngruppen und der Einsatz von technischen Innovationen in der Lehre und im Lernen. Ein zeitgemäßer Studiengang muss diesen Themen Rechnung tragen.
Darüber hinaus wissen wir schon lange, dass Lernen ein individueller Prozess ist, der von außen wenig beeinflusst werden kann. Dies hängt insbesondere mit individuellen Rahmenbedingungen zusammen. Daher wird es zukünftig von großer Bedeutung sein, ein individualisiertes Studieren zu ermöglichen, das einerseits die persönlichen Rahmenbedingungen wie beispielsweise Care-Verantwortung, oder berufliche Eingebundenheit berücksichtigt und andererseits ein qualitativ hochwertiges Studium ermöglicht. Hier bietet das Fernstudium an der HFH großartige Voraussetzungen, die wir in der Zukunft weiter ausbauen möchten.